In den USA ist es längst schon selbstverständlich, als Frau eine Familie zu managen und gleichzeitig Karriere zu machen. Viele hochqualifizierte Frauen wollen nach ganz oben, auch in Deutschland.
Trotzdem stellt sich bei vielen immer wieder die Frage, ob man als Mutter überhaupt eine anspruchsvolle Karriere verfolgen will oder gar kann. Die 53-jährige Anna-Marie Slaughter beschreibt in ihrem Essay „Why women still can`t have it all“, wie sie ihre Karriere als Chefin des Planungsstabes von Außenministerin Hillary Clinton im State Department aufgegeben hatte, um mehr Zeit mit ihren zwei Söhnen zu verbringen.
Unter der Woche arbeitete sie in Washington während sich ihr Mann um die Kinder kümmerte. Sie gehörte jahrelang zu den Frauen, die geglaubt haben, Kind und Karriere unter einen Hut bringen zu können. Das sich aber gerade ihre Einstellung im Laufe der Zeit geändert hat, lässt sich bei ihrem Wochenablauf leicht nachvollziehen. Montag früh schon um 5.30 Uhr im Zug nach Washington, bis Freitag komplett ausufernde Arbeitszeiten und am Ende der Woche mit dem letzten Zug nach Hause. Kein Wunder, dass die Beziehung zu ihren Kindern angefangen hatte, zu leiden. Für kaum jemanden scheint dieser Alltag ein Traum zu sein, auch wenn es Ausnahmen geben mag. Für ihren Essay handelte sich Slaugther sehr viel Gegenwind ein, viele Frauen fühlten sich regelrecht von ihr verraten.
Dennoch ist und bleibt es eine Sache der eigenen Prioritäten, wie viel Zeit jede Frau für ihr Familien- und Berufsleben einplant. So kann man beispielsweise auch durch flexible Arbeitszeitmodelle seinen Karriereträumen gerecht werden und von ihnen profitieren. Der Spagat zwischen Job und Familie lässt sich durchaus auch gelassen meistern, zum Beispiel, wenn man keine Angst mehr davor hat, nicht immer perfekt sein zu müssen. Darüber hinaus haben sich viele Firmen längst auf die „Work-Life-Balance“ eingestellt. „Viele Unternehmen möchten mittlerweile eine familienbewusste Arbeitskultur schaffen. Sie werben mit Jobs, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gewährleisten“, sagt Thorsten Mensching, Online Marketing Manager bei Jobware.
Dabei ist dies nicht nur ein klarer Vorteil für die Mitarbeiter, sondern auch für die Unternehmen selbst. Die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter steigt enorm, was sich wiederum positiv auf ihre Arbeit auswirkt. Laut einer aktuellen Umfrage bewerten nämlich 81 Prozent aller berufstätigen Frauen flexible Arbeitszeitmodelle als die größte Hilfe beim Zusammenspiel von Familie und Karriere.
