Finanzen und Versicherungen auf dem Weg in die Selbstständigkeit

Der Weg in die Selbstständigkeit kann kompliziert und undurchschaubar sein. Steht das Unternehmenskonzept und sind alle Behördengänge erledigt, müssen die finanziellen Aspekte in das Zentrum der Aufmerksamkeit rücken. Zu einem ordentlichen Finanzierungsplan gehören auch Versicherungen, eventuelle Kredite und Möglichkeiten zum Umgang mit Steuern.

Gut ist es dann, wenn Gründern oder Gründerinnen eine Übersicht vorliegt, die aufzeigt, was im Bereich Finanzen beachtet werden muss.

Welche Versicherungen sind für Gründer relevant?

Einer der häufigsten und fatalsten Fehler, der einem Gründer unterkommen kann, ist eine sogenannte Unterversicherung. „Das brauche ich nicht“, „Das mach ich mal irgendwann“ – Sätze, die risikoreich sind und im Schadenfall zu einem schnellen Ende der Unternehmung führen können. Lassen wir es nicht so weit kommen und betrachten wir einmal notwendige sowie empfehlenswerte Versicherungen für Selbstständige.

Zunächst einmal unterscheiden wir zwischen persönlichem und betrieblichem Risiko, dem durch Versicherungen entgegnet werden kann. Für das persönliche Risiko sind folgende Versicherungen unbedingt erforderlich:

  • Krankenversicherung: Als Selbstständiger kann man zwischen der privaten und der freiwillig gesetzlichen Versicherung wählen.
  • Krankentagegeld bzw. Krankengeld sichert gegen Verdienstausfall bei Krankheit ab.
  • Berufsunfähigkeitsversicherung: Für den Fall, dass Sie Ihren Beruf nicht mehr ausüben können.
  • Rentenversicherung: Besser heute als morgen!
  • Unfallversicherung: Selbst am Schreibtisch oder auf dem Weg ins Büro kann Ihnen etwas passieren. Im Handwerk oder in technischen Berufen unabdingbar!

Gegen betriebliche Risiken gibt es folgende Versicherungen:

  • Betriebshaftpflichtversicherung: Für den Fall, dass einer dritten Person bei der Ausführung der selbstständigen Tätigkeit ein Schaden entsteht.
  • Rechtsschutzversicherung: Grundsätzlich bei Rechtsstreitigkeiten. Anbieter decken verschiedene Leistungen ab.
  • Vermögensschadenshaftpflichtversicherung: Für den Fall, dass Sie als Selbstständiger einen Schaden bei Dritten anrichten und überdies zu Schadensersatzzahlungen verpflichtet werden.

Kreditfinanzierung: Für Selbstständige oft schwierig

Eine saubere Schufa-Auskunft, ein Bürge und ein nicht zu stark schwankendes Einkommen: Das sind in der Regel die Anforderungen für die Kreditvergabe, die die Hausbank an Selbstständige stellt. Überdies müssen gerade Existenzgründer mit hohen Zinsen rechnen, die die Banken mit dem hohen Ausfallrisiko begründen. Zudem kann es einige Zeit dauern bis der Kreditbetrag auf das eigene Bankkonto überweisen wurde. Heutzutage können Kleinkredite für Selbstständige Abhilfe verschaffen. Das Fintech-Unternehmen Vexcash bietet für Kredite eine „Expressauszahlung“ an. Auf diese Weise kommen auch Selbstständige schnell an einen Kredit. In der Regel hat dies zudem keine Auswirkungen auf den Schufa-Eintrag. Jedoch hat ein Kleinkredit ein Maximalvolumen von 1000 €. Große Investitionen können also nach wie vor nur mit einem traditionellen Hausbankkredit gestemmt werden.

Im der Regel müssen Selbstständige für einen Kreditantrag folgende Unterlagen beifügen:

  • Aktuelle Kontoauszüge,
  • Gewinn- und Verlustrechnung,
  • Einkommenssteuernachweise und
  • Einnahmen- und Überschussrechnung.

Wie Selbstständige Steuern sparen können

Noch komplizierter als Versicherungen und Kredite ist das Steuersystem in Deutschland. Selbstständige oder Freiberufler müssen sich zwangsläufig ebenso mit dem Thema auseinandersetzen wie auch Angestellte. Es ergibt durchaus Sinn, sich mit den steuerlichen Vorschriften für Selbstständige zu beschäftigen. Folgende Aspekte sollten beispielsweise beachtet werden:

  • Was nutzen Sie geschäftlich, was privat? Denken Sie an Ihr Auto, Ihren Arbeitsplatz, Reisekosten und Kleidung.
  • Familienangehörige als Angestellte: Sofern eine jährliche Arbeitszeit von zwei Monaten oder 50 Arbeitstagen nicht überschritten wird, können Familienangehörige über den Weg der „kurzfristigen Beschäftigung“ eingesetzt werden (Inventur, Weihnachtsgeschäft), um Steuerpauschalisierungen vorzunehmen.
  • Eigenbeleg: Sie haben die letzte Tankquittung verlegt? Als Selbstständiger können Sie dosierte Belege selber wahrheitsgemäß ausfüllen. Hin und wieder erkennt das Finanzamt diese an.

Mit dem Schritt in die Selbstständigkeit gewinnen Sie ein gutes Stück Freiheit, gehen aber auch neue Verpflichtungen ein und stehen vor großen Herausforderungen. Diese Herausforderungen sind zugleich spannend und voller neuer Chancen, die es zu nutzen gilt. Das betrifft die Versicherungen, die Kreditanfrage wie auch mögliche Steuerersparnisse. Letztlich gilt: Sie machen das alles eigenverantwortlich und für sich selber.