EU-Forderung nach mehr Frauen in Finanzinstituten

Ein Ausschuss des Europäischen Parlaments fordert die Europäische Union dazu auf, in den einzelnen Ländern für eine höhere Frauenquote in führenden Positionen bei Banken und Finanzinstituten zu sorgen. Die Parlamentarier fordern „ausgewogene Vertretung von Frauen und Männern im Finanzdienstleistungssektor“ mittels parlamentarischer Anfrage.

Ob die Eurokrise mit mehr Frauen in Führungspositionen verhindert werden hätte können, das mag man nur spekulativ beantworten können. Trotzdem wird nicht nur aus Gründen der Gleichbehandlung beider Geschlechter der Gedanke einer Frauenquote immer wieder ins Spiel gebracht: Frauen sollen umsichtiger und risikoaverser agieren. Eine ausgewogene Vertretung beider Geschlechter soll demnach in Vorständen und Gremien zu besseren Entscheidungen führen.

Derzeit wird von der europäischen Justizkommissarin Viviane Reding nur eine Frauenquote in börsennotierten Unternehmen gefordert. Dem Ausschuss für Wirtschaft und Währung geht das nicht weit genug. Sie wollen in ihrer parlamentarischen Anfrage wissen, welche konkreten Maßnahmen von der EU-Kommission ergriffen werden, „um für eine ausgewogenere Vertretung von Männern und Frauen in allen Finanzinstituten zu sorgen“, ganz gleich, ob diese nun an der Börse notiert sind oder nicht. Aber auch auf das Ungleichgewicht von Männer und Frauen in der EZB und den unterschiedlichen europäischen Zentralbanken wird hingewiesen.

Die Führungspositionen in der EZB etwa sind nur mit Männern besetzt: ein rein männliches Direktorium trifft hier die Entscheidungen! Forderung ist, dass in Zukunft bei Nominierungsverfahren sowohl eine Frau als auch ein Mann vorgeschlagen werden müssen. Doch nicht alle EU-Parlamentarier befürworten so eine Quote und auch im deutschen Bundestag ist unlängst eine gesetzliche Frauenquote gescheitert.