Auf Eis gelegte Flexi-Quote erneut aktiviert

Überraschende Kehrtwende in der Debatte um eine Frauenquote: Familienministerin Kristina Schröder (CDU) setzt ihr Projekt einer Flexi-Quote für mehr Frauen in Führungspositionen wieder auf die politische Agenda, so laut Handelsblatt.

Erst Anfang August hatte die Familienministerin verlauten lassen, dass die Flexi-Quote erst wieder nach der Bundestagswahl auf die Agenda komme. Schuld daran sei die Ablehnung der FDP.

Jetzt ist Kristina Schröder gleich in zweierlei Hinsicht aktiv geworden. In einem Brief an die Koalitionsfraktionen teilt sie mit: „Mein Ziel ist und bleibt es, alle börsennotierten und vollmitbestimmungspflichtigen Unternehmen gesetzlich zu verpflichten, eine Flexi-Quote für Vorstand und Aufsichtsrat zu beschließen und diese öffentlich zu machen.“ Ein Gesetzentwurf dazu liege seit November 2011 vor

Außerdem richtete das Familienministerium eine Website ein, auf der die freiwilligen Quoten der DAX 30 – Unternehmen publiziert werden. In ihrem Grusswort zur Begründung, weshalb sie die Flexi-Quote forciert, zitiert Kristina Schröder Albert Einstein: „Um tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, müsse man vor allem ein Schaf sein, hat Albert Einstein einmal lakonisch festgestellt. Mit anderen Worten: Wer kein Schaf ist, hat in einer Schafherde allenfalls im Schafspelz eine Chance, akzeptiert zu werden. Dass das Erfolgsprinzip Ähnlichkeit analog auch für die Führungsetagen von Unternehmen gilt, ist zweifellos einer der Gründe für den Mangel an Frauen in Führungspositionen.“

Okay, das ist intellektuell gesehen akzeptiert. Frage: Wie wollen Sie,  Frau Familienministerin, die zig AGs, die börsennotierten und die nicht börsennotierten in ihre Flexi-Quote einbinden? Was ist mit allen GmbHs? Sind Sie mit der Frauenquote in deren Top-Management zufrieden?