Führen – kann ich das überhaupt?

Ist die Stelle als Teamleiterin nicht eine Nummer zu groß für mich? Soll ich lieber warten, bis ich mehr Erfahrung gesammelt habe? Bin ich überhaupt gut genug? Das sind Fragen, die sich vor allem Frauen immer und immer wieder stellen.

Denn: Das weibliche Geschlecht zweifelt sehr viel mehr an sich selbst als die männliche Konkurrenz. Das wissen viele Coaches und Trainer aus ihrer täglichen Praxis, es geht aber auch aus zahlreichen Untersuchungen hervor. So ergab eine Befragung unter Berufseinsteigern: 38 Prozent der Frauen haben Selbstzweifel, wenn es um Bewerbungsgespräche geht. Hingegen fragen sich nur 28 Prozent der Männer, ob sie in einem Auswahlverfahren ihren potenziellen Arbeitgeber überzeugen können. Frauen halten sich laut der Umfrage häufiger für nicht ausreichend qualifiziert. Öfter als Männer befürchten sie am Arbeitsplatz Konkurrenz, Überforderung und Mobbing.

Selbst erfolgreiche Frauen bleiben von diesen Selbstzweifeln nicht verschont. So erklärt etwa die Schauspielerin Maria Furtwängler in einem Interview: „Im Selbstzweifel bin ich gut. Das habe ich mit vielen Frauen gemeinsam.“ Die Tatort-Kommissarin beneidet die Männer um ihre Selbstsicherheit und  ihre Fähigkeit, sich unschlagbar zu fühlen. Wir Frauen dagegen würden oft zu viel hadern und uns  selbst damit blockieren.

Es ist der eigene innere Kritiker, der uns die oftmals destruktiven Fragen stellt. Immer will er von uns wissen: War das wirklich gut genug? Geht das nicht noch besser? Und eigentlich meint er es gar nicht böse: Er warnt uns vor potenziellen Schwierigkeiten, nimmt mögliche Kritik von außen vorweg und spornt uns zu Höchstleistungen an. Leider neigt er jedoch gerade bei Frauen stark zur Übertreibung und hindert uns dadurch an der persönlichen Weiterentwicklung. Wer jedoch um diese Eigenheit des inneren Kritikers weiß, kann bewusst gegensteuern und sich gezielt hilfreichere Gedanken erarbeiten.

Denn eins ist klar: Wer sich selbstsicher, ja sogar unschlagbar fühlt, ist gelassener, zufriedener und auch erfolgreicher. Im Folgenden habe ich einige Übungen zusammengestellt, die Ihnen dabei helfen können.

Der Sechs-Punkte-Plan gegen Selbstzweifel:

Besänftigen Sie den inneren Kritiker!
Kann ich das überhaupt? Bin ich gut genug? Hätte ich das nicht noch besser machen können? Wenn Sie der innere Kritiker wieder mit seinen bohrenden Fragen bombardiert, überlegen Sie sich, welche Gedanken angemessener und zielführender wären. Statt „Das kann ich nicht“ sagen Sie sich vielleicht zukünftig: „Das wird anstrengend, aber ich werde es schaffen“. Dabei müssen sie keineswegs eine rosarote Brille aufsetzen, sie können durchaus realistisch bleiben. Risiken sollten auch nicht einfach weggeredet, sondern bewusst eingegangen werden.

Finden Sie sich toll!
Sehen wir uns selbst ständig als Mängelwesen mit unzähligen Fehlern, an dem ständig etwas verbessert werden muss? Oder glauben wir, völlig okay zu sein, so wie wir sind? Für unsere Selbstwahrnehmung, aber auch für die Außenwirkung macht das einen riesigen Unterschied. Sich selbst – auch trotz seiner Fehler – gut zu finden, bedeutet dabei keinesfalls Stillstand. Ganz im Gegenteil: Wer sich selbst annimmt, kann sich sogar sehr viel besser weiterentwickeln.

Raus aus der Grübelfalle!
Nachdenken ist eine gute Sache. Grübeln ist es nicht. Wenn Sie also bemerken, dass sich ihre Gedanken immer wieder im Kreis drehen und ihre Selbstvorwürfe immer schillernder werden, dann sagen Sie sich „Stopp“. Gönnen Sie sich eine Denkpause, tun sie etwas anderes – auch, wenn Ihr Problem noch nicht gelöst ist.

Trauen Sie sich etwas!
Frauen würden am liebsten von Anfang an ganz sicher wissen, dass sie in einer Aufgabe glänzen werden. Sie fragen sich stets, ob sie genug dafür können oder ob ihnen nicht doch noch eine wichtige Fähigkeit fehlt. Vertrauen Sie darauf, dass Sie in eine Aufgabe hineinwachsen werden, dass sie angesichts einer großen Herausforderung dazu lernen und sich weiterentwickeln.

Reden Sie sich gut zu!
Sorgen Sie gut für sich. Zeigen Sie sich jeden Tag, dass Sie sich mögen und schätzen. Reden Sie ermutigend und anerkennend mit sich selbst. Wenn Sie merken, dass Sie sich selbst schlecht machen, nutzen Sie wieder das „Stopp“-Signal!

Sagen Sie niemals: „Ich kann das nicht“
Als Mädchen sind wir oftmals gut damit gefahren zu sagen: „Ich kann das nicht!“. Als Antwort kam häufig: „Warte, ich helfe Dir“. Wir wurden aus der schwierigen Situation gerettet, konnten nichts falsch machen und mussten uns auch nicht anstrengen. Im Berufsleben jedoch kommen wir damit nicht weiter – schon gar nicht in eine Führungsposition. Wir müssen die Lösung schon selber finden oder aber selbstbewusst um Unterstützung bitten.

Wer führen will, braucht die innere Überzeugung, führen zu können und zu dürfen. Dieser Mensch braucht zudem eine positive Einstellung zur Macht, muss delegieren können und auch kritische Situationen souverän meistern. All das können Frauen – auch, wenn sie sich das eine oder andere Verhalten vielleicht bewusster und härter erarbeiten müssen als ihre männlichen Kollegen. Das ist einfach so. Darüber zu jammern oder sich gar Selbstvorwürfe zu machen, hilft nicht weiter.

Trauen wir uns also etwas zu und stürzen uns mit Elan in eine Führungsaufgabe, in die wir ruhig auch noch reinwachsen können. Halten wir es doch mit dem erfolgreichen Autopionier Henry Ford, der gesagt hat: „Ob du denkst, du kannst es oder du kannst es nicht: Du wirst auf jeden Fall Recht behalten.“

Sigrid Meuselbach & Team haben sich auf die Förderung von Frauen in Führungspositionen spezialisiert. Sigrid Meuselbach ist seit 1992 Trainerin, Coach und Wirtschaftsmediatorin im eigenen Unternehmen und verfügt über eine breite Methodenkompetenz.

Wir arbeiten für (DAX-)Unternehmen August Storck, BASF, Batten & Company, Bayer, Bombardier, Bundesliga, Daimler, Ecolab, Erzbistum Köln, Flughafen Düsseldorf, Ford, IBM, Henkel, Kentucky, Lego, Merck, RWE, Sandoz, Sanofi, Schaefer Kalk, Shire, Siemens, Sparkasse Erding, Sport Five und WDR. Für die Universitäten Aachen, Hannover, Heidelberg, Mannheim, München u.v.m., für die Forschungszentren Fraunhofer, Helmholtz und Max-Planck und für die Öffentliche Verwaltung. Von verschiedenen Blöcken über die Themen „Klartext reden“, über ein spezielles „Durchbox-Training mit männlichem Sparringspartner“ bis hin zu intensiven Einzelcoachings und Mentoringprogrammen finden wir für jede ein passendes und individuelles Training. Der Workshop „Geschlechterspezifische Führung – Brücken bauen zwischen männlicher und weiblicher Kommunikation“ ist für männliche Führungskräfte entwickelt, die die spezifischen Unterschiede zwischen weiblicher und männlicher Kommunikation verstehen lernen wollen.

Sie wollen mehr wissen? Emailen oder rufen Sie (0177-8387313) Sigrid Meuselbach an, wenn Sie mehr wissen wollen zum Thema „Karriere-Wege von Frauen – Erfolgsfaktoren und Stolpersteine“ (www.meuselbach-seminare.de)