Durchbox-Training für Frauen mit männlichem Sparringspartner

„Lächeln Sie nicht immer so nett!“ Wer aufsteigen will, muss den Chef überzeugen – und der ist oft männlich. Beim Frauen-Coaching von Sigrid Meuselbach prüft deshalb ein Mann die Teilnehmerinnen in beruflichen Situationen. Sein Urteil ist harsch.

„Sind wir hier beim Model-Contest oder im Job?“ Wolfgangs Frage lässt Sabine kurz zusammenzucken. „Du hast bei deinem Vortrag den Kopf leicht zur Seite geneigt und die Hüfte eingeknickt.“ Dann habe er aufgehört zuzuhören, sich nur noch auf die Optik konzentriert.

Sabine nickt betreten, die anderen Frauen im Raum schauen erstaunt. Ihnen ist das nicht aufgefallen. Deshalb sind sie hier: Wolfgang soll ihr Verhalten in beruflichen Situationen aus Sicht eines Mannes beurteilen. Seinen Nachnamen erfahren die Teilnehmerinnen nicht, nur so viel: Früher war er in Führungspositionen beschäftigt und hatte Personalverantwortung. Auf Grundlage von Wolfgangs Feedback gibt Coach Sigrid Meuselbach Tipps, wie die Frauen es besser machen können.

Meuselbach hat das Seminar organisiert, sie nennt es Durchbox-Training. „Ich bringe Frauen in Führung und helfe Männern, damit zu leben“, sagt sie. Heute coacht sie sieben Mitarbeiterinnen des TÜV Rheinland. Sie sind zwischen 20 und 50 Jahre alt und arbeiten unter anderem im Marketing und im Qualitätsmanagement…

… Keine Kostüme, fester Händedruck, wenig lächeln: Meuselbach will die Teilnehmerinnen beruflich nach vorn bringen, indem sie sich der Männerwelt anpassen. Ob Frauen das weiterhilft, ist umstritten: Einige Managerinnen vertreten die Ansicht, ein weiblicher Kleidungsstil schade nicht. Andere lehnen geschlechtsspezifische Managerseminare sogar von vornherein ab. „Mein Ziel ist nicht, dass Frauen dem Klischee des Alphamännchens entsprechen“, sagt Meuselbach. Um sich im Wettbewerb um Führungspositionen behaupten zu lernen, sei der männliche Sparringspartner sinnvoll. „Das führt zu Aha-Erlebnissen.“

Bei Interesse lesen Sie bitte weiter wym-1442719015086

Ich bin stolz, dass mich der Spiegel begleitet hat und gleichzeitig weiß ich, dass der Artikel nur verkürzt und polarisierend darstellt, was unsere Teilnehmerinnen im Training wirklich erleben. Das Wichtigste: Es geht nicht darum, als Frau zum Mann zu werden, sondern darum, zu verstehen, dass das Business noch oft von Männern gemacht wird, dass deshalb männliche Regeln vorherrschen und dass es deswegen klug für Frauen ist, dem durch eine gewisse Anpassung OHNE weibliche Selbstaufgabe und billige Anbiederung beim „Kerl von der Stange“ Rechnung zu tragen. Dabei helfen meine männlichen Trainingspartner. Jede 3. bis 4. Frau erreicht nach dem Durchboxtraining zumindest ihr Teilziel. 

In meinem Buch „Weck die Chefin in dir! 40 Strategien für mehr Selbstbehauptung im Job“ kommen meine Teilnehmerinnen ausführlich zu Wort. Vielleicht mögen Sie einmal hinein schnuppern? Oder aber in den 44 Rezensionen (einige darunter von begeisterten Männern) auf Amazon lesen? Ich freue mich riesig, wenn Sie mir über Ihre Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit dem jeweils anderen Geschlecht berichten. Vielleicht finden Sie sich ja in den Beschreibungen wieder? Und bekommen Ideen, es mal anders zu versuchen? www.meuselbach-seminare.de)