Durchhaltestrategien

Vor einigen Jahren bereits schrieb die Journalistin Barbara Bierach in ihrem viel beachteten Buch „Das dämliche Geschlecht“: „Frauen wollen gar keine Karriere machen, sie zucken zurück vor dem echten, dem harten Leben. Sie wollen sich dem Stress und dem Zeitdruck gar nicht stellen.“ Lieber, so die Journalistin weiter, nutzen sie den Heldennotausgang und bekommen Kinder. Bierach: „Statt sich nach oben durchzukämpfen, verschwinden sie mit Mitte 30 in einer Villa am Stadtrand und spielen Mutter.“

Das ist natürlich provokativ formuliert, aber wenn wir ehrlich sind, könnte an dieser Behauptung durchaus etwas dran sein. Denn tatsächlich ist es kein Zuckerschlecken, Karriere zu machen. Es erfordert großes zeitliches und persönliches Engagement, Durchhaltevermögen und sehr oft auch ein dickes Fell. Gerade nach einer schwierigen Zeit im Job oder einem beruflichen Rückschlag drängt sich die Frage auf: Wofür tue ich das eigentlich alles? Ein Schelm, wer jetzt an die Familiengründung denkt! Damit ziehen Frauen einen Joker, der der männlichen Konkurrenz nicht zur Verfügung steht. Die Männer haben nämlich keine andere Wahl und müssen sich durchbeißen. Schon allein deshalb sind sie zum Kämpfen bereit.

Aber auch die Frauen möchte ich dazu anhalten, nicht vorzeitig aufzugeben und ihre ambitionierten Karrierepläne zu begraben. Denn: Keine Karriere verläuft ohne Rückschläge. Sie gehören unvermeidlich dazu, ebenso wie die schönen Momente. Niemandem fällt der Erfolg in den Schoß – auch, wenn das häufig nach außen so dargestellt wird. Sobald Sie jedoch genauer hinschauen, ist fast jede Ruhmesgeschichte auch eine Geschichte voller Hindernisse und Niederlagen. Und die gilt es zu überwinden. Hartnäckigkeit ist gefragt.

In der Forschung hat sich herausgestellt, dass Durchhaltevermögen sogar wichtiger sein kann als Talent. So haben Wissenschaftler an der University of Pennsylvania herausgefunden, dass hartnäckige Menschen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit in Schule, Beruf und vielen anderen Gebieten erfolgreich sind als Hochtalentierte, denen es an der nötigen Ausdauer mangelt. Den Hartnäckigen helfen laut den Forschern nämlich ihre Leidenschaft und ihre Selbstverpflichtung dabei, unvermeidliche Rückschläge zu ertragen und zu überwinden.

So gehören zu einer erfolgreichen Karriere eben längst nicht nur Begeisterungsfähigkeit, Talent und Motivation. Wichtige Begleiter auf dem Wege nach oben sind neben der Hartnäckigkeit auch Frustrationstoleranz und Selbstdisziplin. Das klingt eher unglamourös und nach Blut, Schweiß und Tränen, aber diese Eigenschaften trennen am Ende die Erfolgreichen von den weniger Erfolgreichen. Die Vorstellung, Arbeit müsse immer Spaß machen, ist unrealistisch. Und das ist sogar gut so: Oftmals stellt sich die größte Freude im Job nach der Überwindung der schwierigsten Hindernisse ein.

Lassen Sie sich also nicht aus dem Konzept bringen. Denn es ist viel zu schade, eine vielversprechende Karriere bei den ersten Unannehmlichkeiten an den Nagel zu hängen.

6 Durchhaltestrategien für Ihren Weg nach oben:

– Machen Sie sich die Vorteile bewusst!
Zweifelsohne muss eine Führungsperson Kraft und Zeit investieren. Sie bekommt jedoch auch sehr viel dafür: ein komfortables finanzielles Auskommen, aber auch größere Entscheidungsspielräume, mehr Einfluss und Selbstbestimmung. Erfolg macht außerdem selbstbewusst, stolz und zufrieden.

– Trainieren Sie Hartnäckigkeit!
Nahezu jeder, der es nach oben geschafft hat, musste auch schwierige und frustrierende Zeiten durchmachen. Und das können Sie auch, wenn Sie sich das fest vornehmen! Hilfreich ist dabei oft eine Vorbildfigur, die ebenfalls einen steinigen Weg zum Erfolg gehen musste. Das kann Sie auch in schwierigen Zeiten zum Durchhalten anspornen.

– Bleiben Sie realistisch!
Der Erfolg kommt nicht von heute auf morgen: Viele Forscher und Wissenschaftler, die sich mit Spitzenleistungen beschäftigen, sprechen von einer Zehnjahresregel: Es braucht mindestens eine Dekade harter Arbeit und Übung, um auf einem Gebiet wirklich erfolgreich zu sein. Das gilt auch für den Beruf und eine mögliche Führungsposition.

– Werden Sie stressresistent!
Ob jemand stressresistent ist oder nicht, hängt sicherlich von seiner Persönlichkeit ab. Dennoch lässt sich der Umgang mit Stress auch trainieren. Erlernen Sie eine Entspannungsmethode oder üben Sie sich in Meditation. Mit der Zeit stellt sich eine größere Gelassenheit ein.

– Erkennen Sie die männlichen Spielregeln!
Als Frauen sind wir von den männlichen Spielregeln in der Wirtschaftswelt häufig stark gefordert. Sie können uns Verhaltensweisen abverlangen, die wir Frauen nicht gewohnt sind und die uns eventuell stärker anstrengen. Beschäftigen Sie sich daher bewusst mit diesen Spielregeln und nehmen Sie die Herausforderungen möglichst sportlich.

– Holen Sie sich Hilfe!
In schwierigen Momenten oder bei hartnäckigen Hindernissen ist es wichtig, mit einer Person Ihres Vertrauens zu sprechen. Das kann ein Mentor sein oder ein guter Freund. Auch ein Coach kann Ihnen wertvolle Hilfestellungen leisten, wenn Sie in Ihrem Beruf an einer kritischen Stelle angelangt sind.

Insgesamt gilt: Der Weg nach oben ist sicher kein Spaziergang. Und eine Führungsposition bringt auch Verzicht mit sich. Doch die Aussichten sind gut! Denn je höher Sie aufsteigen, desto besser wird es. Das haben Forscher der Harvard University jüngst herausgefunden. Sie fragten sich: „Wer hat mehr Stress: Manager oder ihre Mitarbeiter?“ Und die Antwort schien auf der Hand zu liegen: Natürlich die Führungskräfte, denn sie tragen die Verantwortung, auf ihnen lastet viel mehr Druck. Die Messwerte zeigten jedoch etwas ganz anderes: Je höher der Rang des Managers – gemessen an der Anzahl seiner Mitarbeiter und dem Grad seiner Autorität –, desto geringer war der Stresslevel. Der Grund: Das Gefühl der Kontrolle, das mit einer starken Position im Unternehmen einhergeht, wirkt dem Stress entgegen.

Sigrid Meuselbach & Team haben sich auf die Förderung von Frauen in Führungspositionen spezialisiert. Sigrid Meuselbach ist seit 1992 Trainerin, Coach und Wirtschaftsmediatorin im eigenen Unternehmen und verfügt über eine breite Methodenkompetenz.

Wir arbeiten für (DAX-)Unternehmen August Storck, BASF, Batten & Company, Bayer, Bombardier, Bundesliga, Daimler, Ecolab, Erzbistum Köln, Flughafen Düsseldorf, Ford, IBM, Henkel, Kentucky, Lego, Merck, RWE, Sandoz, Sanofi, Schaefer Kalk, Shire, Siemens, Sparkasse Erding, Sport Five und WDR. Für die Universitäten Aachen, Hannover, Heidelberg, Mannheim, München u.v.m., für die Forschungszentren Fraunhofer, Helmholtz und Max-Planck und für die Öffentliche Verwaltung. Von verschiedenen Blöcken über die Themen „Klartext reden“, über ein spezielles „Durchbox-Training mit männlichem Sparringspartner“ bis hin zu intensiven Einzelcoachings und Mentoringprogrammen finden wir für jede ein passendes und individuelles Training. Der Workshop „Geschlechterspezifische Führung – Brücken bauen zwischen männlicher und weiblicher Kommunikation“ ist für männliche Führungskräfte entwickelt, die die spezifischen Unterschiede zwischen weiblicher und männlicher Kommunikation verstehen lernen wollen.

Sie wollen mehr wissen? Emailen oder rufen Sie (0177-8387313) Sigrid Meuselbach an, wenn Sie mehr wissen wollen zum Thema „Karriere-Wege von Frauen – Erfolgsfaktoren und Stolpersteine“ (www.meuselbach-seminare.de)