Führungskraft Frau in der Nanotechnologie

Der Bedarf an hervorragenden Talenten für diesen Zukunftsmarkt und die Sicherung dieser Ressourcen und ihres Innovationspotenzials für den Wirtschaftsstandort Deutschland ist immens. Der Entwicklung und Berücksichtigung weiblicher Führungskräfte in den Nanotechnologien sowie der Förderung innovativer Gründungsideen in Nano kommt daher eine wachsende Bedeutung zu.

Die Nanotechnologie kristallisiert sich als eine der wichtigsten Technologien der Zukunft heraus. In Deutschland gibt es derzeit ca. 625 Nanotechnologie-Unternehmen (125 Großunternehmen und 500 KMU), zwischen 50.000 und 100.000 Arbeitsplätze sind in Deutschland direkt oder indirekt von Nano abhängig. Deutschland ist die Nummer 1 auf diesem Gebiet in Europa. Die Hälfte aller Nano-Firmen in Europa sind deutsche Unternehmen. Mit Aktionslinien der Länder, der „Nano-Initiative 2010“ des Bundes wird die Forschung und Entwicklung sowie der Transfer in die Wirtschaft gefördert.

Durch länderübergreifende Vernetzung und Vorbilder mobilisieren

Frauen starten in den Naturwissenschaften durch und haben längst keinen Exotenstatus mehr in der einstigen Männerdomäne. So ist in den letzten zehn Jahren der Frauenanteil in technisch und naturwissenschaftlich ausgerichteten Fachrichtungen je nach Studienfach auf 21 bis 37 Prozent angestiegen. Seit dem Herbst 2005 ist daher das Netzwerk nano4women am Start, das sich die Karriereförderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen im Zukunftsmarkt Nano-Technologie zum Ziel gesetzt hat. Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung markierte eine internationale Nano-Fachtagung den Einstieg in das gezielte Networking. Aktuell umfasst das Netzwerk ca. hundert Nanowissenschaftlerinnen, unter dem Engagement der beiden Initiatoren Prof. Ralf Wehrspohn und Ilka Bickmann wurden unterschiedliche Aktivitäten zur Vernetzung, Personalisierung und Positionierung von erfolgreichen Nanowissenschaftlerinnen in der Fachöffentlichkeit wie auch in den Medien und der breiten Öffentlichkeit ins Leben gerufen.

Eine innovative Initiative ist dabei beispielsweise nano+art – Der Wettbewerb (for women only), der – unterstützt von Industriepartnern wie Evonik – inzwischen erfolgreich in die vierte Runde geht. Ziel ist es, einen innovativen Wettbewerb für Nanowissenschaftlerinnen zu schaffen, um über das Medium der Kunst der breiten Öffentlichkeit einen – ästhetischen – Zugang zu Nano als Zukunftstechnologie zu ermöglichen, aber auch erfolgreiche Naturwissenschaftlerinnen zu porträtieren. 

Eine parallel entstandene Best-of-Wanderausstellung der preisgekrönten Werken dieses Wettbwerbs tourt seit einem Jahr quer durch Deutschland und bewirbt öffentlich das breite und ästhetische Spektrum der Nanotechnologie und den weiblichen Köpfen dahinter. Zudem ist diese Ausstellung festes Exponat des nanotrucks des BMBF. Als innovativer Ausstellungskatalog wurde ein Postkartenkalender erstellt.

Kluge Köpfe fördern – weibliche Ressourcen nutzen und aufbauen

Im Rahmen des Netzwerkes wurde als eine zunehmend relevante berufliche Option und Karrieremöglichkeit Ausgründungen aus der Hochschule unter dem zusätzlichen Aspekt der Gründung im Team identifiziert. Die steigenden Zahlen von Studentinnen und Absolventinnen mit exzellenten Abschlüssen in den naturwissenschaftlichen Fachbereichen belegen das hohe Innovationspotenzial von Gründerinnen in dem zukunftsweisenden und interdisziplinären Feld der Nanotechnologien.

Jedoch erfolgt nur etwa jede zwölfte Gründung in diesem Bereich durch eine Frau. Damit liegt der Anteil der Frauengründungen in den High-Tech-Sektoren mit knapp acht Prozent aber immer noch deutlich unterhalb des Anteils in der Gesamtwirtschaft (16 Prozent).

Deutschland verfügt bereits über eine sehr gute Ausgangsbasis für die wirtschaftliche Umsetzung von Aktivitäten im Bereich der Nano-Technologie. Diese Exzellenz in der Forschung wird allerdings noch nicht in vollem Umfang auch in Unternehmensgründungen umgesetzt und genau hier setzt NEnA (Nano-Entrepreneurship-Academies) an:

Um Wissenschaftlerinnen, die in diesem zukunftsweisenden Gebiet Nanotechnologie tätig sind oder arbeiten möchten, betriebswirtschaftliches Know-how zu vermitteln, um aus ihren Forschungsergebnissen
mögliche Gründungsideen und -konzepte zu entwickeln, gibt es NEnA. 

Nano4women – NEnA … wie geht es weiter?

Nach dem Erfolg der bisherigen Initiative ist die Durchführung weiterer NEnAs auf Länderebene sowie auch länderübergreifend mit europäischen und internationalen Kooperationen geplant. So finden 2011 zwei weitere NEnAs, im März in Kooperation mit der Uni Duisburg-Essen, im August in Kooperation mit der Uni Magdeburg statt.
Flankierende Ergebnisse der NEnA-Initiative sind:
– eine (erste) umfassende Gründungspotenzialstudie zum Spektrum „Gründungspotenzial von Frauen in Nano“ in Zusammenarbeit mit der Uni Gießen und Uniconsult, dem Technologietransfer der Universität Paderborn
– die Entwicklung eines pc-basierten Unternehmensplanspiels „Start-up Nano!“ für Gründungen im Hightech-/Nano-Bereich in Zusammenarbeit mit der Nanostart AG, der Universität Gießen sowie der UGS GmbH

Kontakt

Ilka Bickmann
Projektleitung nano4women – NEnA
c/o Beauftragte des Vorstands
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06114 Halle (Saale)
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