„Werden Männer künftig an die Wand gespielt?“

Große Events, wie die Frauenfußball-WM in Deutschland, machen Marketing-Abteilungen erfinderisch. Dagegen ist nichts einzuwenden. Auch der Deutsche Derivate Verband nutzt die erfolgreichen deutschen „Damen“ als Role Model, die Finanzmänner an die Wand spielen oder als was?

In der Pressemeldung (Quelle competence site) des Deutschen Derivate Verband (DDV) heißt es:

Frauen, Fußball und Finanzen – Werden Männer künftig an die Wand gespielt?

 Sehr geehrte Damen und Herren,

Fußball ist längst keine Männerdomäne mehr. Besonders  erfolgreich sind hier die deutschen Damen, und wir freuen uns gemeinsam auf die Fußball-Weltmeisterschaft in unserem Land. Aber stehen Frauen beim Thema Finanzen genauso erfolgreich ihren Mann?

Dies wollen wir mit ausgewiesenen Expertinnen aus Fußball und Finanzen diskutieren und laden Sie ganz herzlich zu einer Presseveranstaltung zum Thema „Frauen, Fußball und Finanzen – Werden Männer künftig an die Wand gespielt?“ ein. Das Ganze findet statt am Montag, 20. Juni 2011 ab 10.00 Uhr beim Landessportbund Hessen direkt neben der Frankfurter Commerzbank-Arena.

 In einer Nachfassaktion vom DDV zu eben jener Presseveranstaltung heißt es heute:

„Wie steht es mit den Karrierechancen von Frauen in der Börsen- und Finanzwelt? Was unternehmen Medien und Finanzbranche, um das Interesse der Frauen an Finanzthemen zu stärken?“ Hoppla. Haben wir etwas falsch verstanden?

Die Frage nach den Karrierechancen von Frauen in der Finanzwirtschaft ist längst fällig. Aber dient so eine gewollt provokante Überschrift einer Sache, die auch beim DDV in männlicher Hand ist? Das Handelsblatt schreibt mit Recht dazu : „Beim Derivate-Verband haben die Männer wohl nichts zu befürchten. Ein Blick ins Internet zeigt, dass dort in Vorstand und Geschäftsführung weit und breit keine einzige Frau sitzt. Um im Bild zu bleiben: Dafür müsste man zumindest die Gelb-Rote Karte zücken.“

Komisch. Auf der DDV-Website ist der Presse-Termin nicht zu finden.