Bundesweite Bewegung für den Erfolgsfaktor Frau

Nürnberg, 17. März 2011 Was mit einer kleinen Initiative von Fach- und Führungskräften aus der Metropolregion Nürnberg im Herbst 2008 begann, ist inzwischen zu einer bundesweiten Bewegung für mehr Frauen in Führungspositionen angewachsen – getragen unter anderem von den großen Frauenverbänden in Deutschland.

Mit der Gründung des erfolgsfaktor FRAU e.V. (efF) haben die Engagierten hinter der Nürnberger Resolution nun ihre Aktionsmöglichkeiten weiter ausgebaut. Ziel: eine gesetzliche 40-Prozent-Quote für Frauen und Männer in Aufsichtsräten. Eines ihrer nächsten größeren Vorhaben ist eine Veranstaltung am 27. Mai 2011 in der Königlich Norwegischen Botschaft in Berlin unter dem Motto „Starke Statements für starke Frauen“, bei der zahlreiche Prominente aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sprechen werden.

„Unter dem Dach des Vereins, dessen Namen wir eff-eff aussprechen, werden bundesweit in den lokal eigenständigen Gruppen Tagungen, Pressekonferenzen und weitere Aktivitäten organisiert“, berichtete die Initiatorin der Nürnberger Resolution und Trägerin des Frauenförderpreises des Stadt Nürnberg, Martine Herpers, auf der heutigen Pressekonferenz des Vereins in Nürnberg. Im Rahmen dieser Aktivitäten sollen Persönlichkeiten aus Unternehmen, Parteien, Frauenverbänden, Hochschulen und anderen Institutionen, die sich mit dem Thema Frauen in Führungspositionen beschäftigen, zusammengebracht werden. Dies sei beispielsweise möglich bei der Veranstaltung „Starke Statements für starke Frauen“, die in Berlin stattfindet und unter anderem von der Deutschen Telekom AG gesponsert wird.

Als Sprecher/innen haben bereits folgende Personen zugesagt:

·        Prof. Dr. Ulrike Detmers, Professorin am Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit an der Fachhochschule Bielefeld sowie Mitglied der Geschäftsführung und Gesellschafterin der Mestemacher-Gruppe in Gütersloh

·        Prof. Dr. Hans-Olaf Henkel, ehemaliger Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Honorarprofessor am Lehrstuhl Internationales Management der Universität Mannheim

·        Prof. Dr. Rudolf Hickel, Direktor des Instituts Arbeit und Wirtschaft (IAW) der Universität Bremen

·        Petra Müller, MdB, FDP

·        Rudolf X. Ruter, Wirtschaftsprüfer und Leiter des Arbeitskreises „Nachhaltige Unternehmensführung“ der Schmalenbachgesellschaft

·        Krista Sager, Sprecherin der  Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen für Wissenschafts- und Forschungspolitik

·        Thomas Sattelberger, Personalvorstand der Deutschen Telekom

·        Renate Schmidt, Bundesministerin a.D., SPD

·        Prof. Dr. Rita Süssmuth, Bundestagspräsidentin a.D., CDU

Der erfolgsfaktor FRAU e.V. ist aus dem Engagement für die Nürnberger Resolution entstanden, die inzwischen von Bündnissen in zehn weiteren Regionen mit Aktivitäten unterstützt wird. So erreichte die Gruppe aus der Aachener Region unter anderem, dass die Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, Hannelore Kraft (SPD), und ihre Stellvertreterin, Sylvia Löhrmann (Bündnis 90/Die Grünen), die Resolution unterschrieben. Folgende Verbände, Partei- und Berufsorganisationen, in denen berufstätige Frauen organisiert sind, stehen ebenfalls hinter den darin formulierten Forderungen:

·        Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF)

·        Business and Professional Women (BPW) Germany e.V.

·        Bundesverband unabhängiger Finanzdienstleiterinnen e.V.

·        Bündnis 90/ Die Grünen – Nürnberg

·        Connecta (berufsübergreifendes Frauen-Netzwerk)

·        Deutscher Akademikerinnen Bund (DAB) e.V.

·        Deutscher Frauenrat e.V.

·        deutscher ingenieurinnenbund e.V.

·        Deutscher Juristinnenbund e.V.

·        European Women’s Management Development (EWMD) Deutschland e.V.

·        Fachgruppe Frauinform der Gesellschaft für Informatik (GI) e.V.

·        Journalistinnenbund e.V.

·        Kompetenz für Frauen e.V.

·        Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten der Hochschulen und Universitätskliniken des Landes Nordrhein-Westfalen
(LaKof NRW)

·        Nordelbisches Frauenwerk

·        Notruf für vergewaltigte Frauen und Mädchen e.V.

·        Planerinnen, Ingenieurinnen, Architektinnen (PIA) e.V.

·        Schöne Aussichten Verband selbständiger Frauen e.V.

·        TERRE DES FEMMES e.V.

·        webgrrls.de e.V. (Netzwerk für aktive Frauen in den Neuen Medien)

„Die breite Unterstützung, die die Nürnberger Resolution erhält, macht deutlich, dass in deutschen Unternehmen etwas geschehen muss, wenn sie nicht eine ganze Generation an hoch qualifizierten Frauen verlieren wollen“, sagte Martine Herpers. „Die Industrievertreter, die sich gegen die Frauenquote wenden, sprechen nicht für die Fach- und Führungsfrauen in den von ihnen vertretenen Unternehmen.“ Viele dieser Frauen seien empört über die ihnen oder Kolleginnen trotz hervorragender fachlicher und charakterlicher Voraussetzungen verwehrten Entwicklungsmöglichkeiten.

„Es ist schlichtweg eine Ausrede, wenn Manager wie Ferdinand Piëch behaupten, sie fänden keine qualifizierten Frauen“, so die promovierte Informatikerin. „Sie müssen nur einfach besser hinschauen, zum Beispiel außerhalb ihres direkten Umfeldes unter die so genannte gläserne Decke, wo viele best ausgebildete Frauen feststecken; oder bei den Frauen, die den Unternehmen bereits den Rücken zugekehrt haben, angesichts der männerdominierten Kultur dort. Sie haben sich selbstständig gemacht oder sind in die wissenschaftliche Forschung und Lehre gegangen.“

Mehr Kreativität bei diesem Thema fordert auch EU-Kommissarin Vivian Reding, die die Unternehmen warnt, „kreativ zu sein, damit die Gesetzgeber nicht kreativ werden müssen“. In diesem Sinne hat sie die Aktion “Women on the Board Pledge for Europe” (pledge für Vorsatz oder Versprechen) initiiert. Auch Dirk von Vopelius, Präsident der IHK Nürnberg für Mittelfranken, weist in seiner Videobotschaft zum 100. Weltfrauentag in diese Richtung: „Die Quote wird kommen – entweder aus eigenem Antrieb oder eben per Gesetz.“

Weitere Informationen und zahlreiche Links zum Thema erhalten Interessierte unter www.nuernberger-resolution.de, www.erfolgsfaktor-frau.de oder www.nuernberger-resolution.de/starke-frauen-2011.html sowie über Facebook und Twitter.

Hintergrund

Der erfolgsfaktor FRAU e.V. (efF) – gesprochen eff-eff – wurde 2010 in Nürnberg gegründet. Der Zweck des bundesweit auftretenden Vereins ist es, die Gleichstellung und Akzeptanz von Frauen in Fach- und Führungspositionen zu verbessern und entsprechende Impulse in Gesellschaft und Wirtschaft zu setzen. Er ist aus dem Engagement für die Nürnberger Resolution entstanden, die im Oktober 2008 von Fach- und Führungskräften aus der Metropolregion Nürnberg initiiert wurde und schnell bundesweit breite Unterstützung fand, unter anderem von hochrangigen Politikern und von Prominenten. Die Resolution fordert zudem die Formulierung von Qualitätsstandards für Aufsichtsratsmitglieder und eine allgemeine Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen in der Privatwirtschaft.

Kontakt:

Dr. Martine Herper                                                    Claudia Specht

1. Vorsitzende                                                             2. Vorsitzende/ Pressesprecherin

Telefon:  0163 704 7338                                           Telefon: 0175 240 28 52

erfolgsfaktor FRAU e.V.                                         

Wittelsbacherstraße 48                                          

90475 Nürnberg                                                         

Mail: info@erfolgsfaktor-frau.de                       Mail: cspecht@gmx.de