Workshop am 27.5.13 bei ITyX Solutions AG

„Warum man Führung nicht lernen kann – Höchstleistern über die Schulter geschaut“ – Referent Dr. Gerhard Wohland, Leiter Instititut für dynamikrobuste Höchstleister

Karin Bäck begrüßte die TeilnehmerInnen und dankte Herrn Dr. Gerhard Wohland für die Einladung und seinen mit Spannung erwarteten Vortrag.

Vorab informierte Bäck noch über einige Änderungen/Neuerungen:

1. Erweitertes Netzwerk mit assoziierten Unternehmen

Unternehmen, die ein reges Interesse an PepperMINT haben, aber noch nicht so weit sind, um aktiv daran teilzunehmen, können als assoziiertes Unternehmen an den Workshops für Führungskräfte teilnehmen. Momentan sind dies die Firmen Atlas Copco, Akzonobel und Huppertz Logistik. Die Erweiterung hat hinsichtlich Networking für beide Seiten Vorteile.

2. Führungsentwicklungs-Seminare

Die erste Runde der Seminare für First und Advanced Leadership wurde erfolgreich abgeschlossen. Die Teilnehmerinnen bewerteten TrainerInnen, Inhalt, Präsentation, Dauer und Organisation durchgängig mit sehr gut. Die Vorbereitungen für die nächste Seminar-Runde Ende August und September laufen. Sicher ist bereits, dass die Location Schloss Birlinghoven (Fraunhofer Institut) sein wird. Sobald die restlichen Details feststehen, werden alle Beteiligten entsprechend informiert.

3. Start der nächsten Mentoring-Runde

Sobald die Verträge der letzten beiden Unternehmen unter Dach und Fach sind, werden Termine – voraussichtlich Juni – für Einweisung und Matching gemacht.

4. Flyer

Die Flyer werden auf der womenwork (8.6.) ausliegen, auf der Nacht der Technik (14.6.), auf der Tagung in Berlin „meet.ME – Komm mach MINT“ (20.-21.6.). Zusätzlich wurden der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Uni Köln Flyer zur Verfügung gestellt. Der Einleger mit den Firmendaten wird kurzfristig aktualisiert.

5. Stellenangebote in der Rubrik „COMPANIES“ auf career-women.org

Das Angebot wurde bisher nur von ITyX genutzt. Wir nehmen gern weitere Angebote in der entsprechenden Spalte auf.

 6. „Warum man Führung nicht lernen kann – Höchstleistern über die Schultern geschaut“ Referent Dr. Gerhard Wohland.

Bäck: „Georg Baselitz wurde als Künstler erfolgreich, als er seine Motive auf den Kopf stellte. Im Angang an die Zusammenfassung des Vortrags von Dr. Gerhard Wohland, fielen mir ad hoc diese Bilder ein nach dem Motto, hier soll die BWL auf den Kopf gestellt werden. Ganz so dramatisch kam es denn doch nicht. Aber so viel kann verraten werden: Diejenigen, die leider nicht teilnehmen konnten, haben wirklich etwas verpasst.“

Die ITyX Solutions AG leistet sich neben Entwicklung und Vertrieb von Software eine Denkwerkstatt namens „Institut für dynamikrobuste Höchstleister“ unter der Leitung von Gerhard Wohland. Das Institut verkaufe kein Wissen sondern Können, so der promovierte Physiker. Um die These „Warum man Führung nicht lernen kann“ zu belegen, holte er weit aus zu einem für alle Teilnehmer unvergesslichem Vortrag.

Hier die Zusammenfassung von Gerhard Wohland:

„Unternehmen werden in der konservativen BWL mit Aufbau- und Ablauforganigrammen dargestellt. Diese Sichtweise, entspricht der einst erfolgreichen tayloristischen Organisation von Unternehmen. Für die heutigen Dynamikprobleme ist dieser gewohnte Horizont zu eng. Dynamik erfordert den Umgang mit Überraschungen. Unternehmen, die das besonders gut können werden am Institut „Höchstleister“ genannt. Dabei meint Überraschung ein unerwartbares Ereignis, zum Beispiel wenn ein normaler Würfel plötzlich eine Sieben zeigt. Um solche Überraschungen auszuhalten und zu erzeugen, braucht es Talent, Können, Gefühl und Humor. Verstehendes Wissen ist unerlässlich, aber nicht genug. Der Höchstleister hat etwas gemeinsam mit einem Regenwurm, der nichts versteht und trotzdem zurechtkommt.

Wer die Innovation eines Konkurrenten zu spät mitbekommt ist schnell Schlusslicht. (bspw. Nokia, die die Entwicklung des Smartphones und des Tablet PCs verpasst haben. Anmerkung von Bäck ) Kluge Unternehmen beobachten ihre Konkurrenz mit destruktiver Intelligenz. Egal welches Vorhaben verfolgt wird, es ist mit störender Beobachtung zu rechnen. Das, nicht ein anspruchsvoller Kunde, erzeugt die moderne Dynamik. Deswegen machen Höchstleister keine Pläne und Organigramme um gesetzte Ziele zu erreichen. Sie erkennen und lösen Dynamik-Probleme, so wie sie anfallen. Die konservative Betriebswirtschaft, beharrt darauf, alle auch die Probleme aus Dynamik auf Basis von Wissen zu lösen, also mit der Frage „Wie?“. Für Überraschungen kann es aber noch kein Wissen geben – sonst wäre es ja keine. Höchstleister ergänzen dynamikempfindliche Regeln Methoden und Prozesse durch dynamikrobuste Talente mit Ideen.

Bei Höchstleistern werde deshalb nicht nach dem „Wie“ sondern nach dem „Wer“ gefragt, wenn es darum geht, fremden Ideen mit eigenen zu begegnen. Um zu jedem Dynamikproblem ein passendes Talent zu finden bedarf es der Führung. Also Managern, deren Ansehen und Talent ausreicht um andere Talente zum Mitmachen zu provozieren. Nur dann werden vorhandene Talente sichtbar und können sich entwickeln.

Bei hoher Dynamik teilt sich Management in Steuerung und Führung auf. Steuerung basiert auf Wissen und Macht. Führung benötigt Ansehen und Talent. Das erste kann man lernen, das zweite nicht.“