Elektronik-Maschinenbau nach Rekordjahr weiter zuversichtlich

Der aktuellen Geschäftsklimaumfrage des VDMA Fachverbandes Productronic zufolge erwarten die deutschen Hersteller von Komponenten, Maschinen und Anlagen für die Elektronikproduktion einen Umsatzzuwachs von 2,8 Prozent für das laufende Jahr und ein Umsatzwachstum von 6,3 Prozent für 2016. Nach dem Rekordjahr 2014 mit knapp zehn Prozent Plus sieht die Branche damit weiterhin guten Geschäften entgegen. Die Nachfrage nach Elektronikprodukten ist weltweit ungebrochen. Der Nachholbedarf für Investitionen in die Elektronikproduktion wurde 2014 gedeckt, 2015 fährt die Nachfrage nach Produktionsmitteln auf ein normales Niveau. Neue Treiber wie das „Internet der Dinge“ lassen die Phantasien für 2016 wieder steigen. Ein schwacher Euro und sinkende Ölpreise befeuern, wie in den anderen Bereichen des Maschinenbaus auch, die Konjunktur der Elektronik-Maschinenbauer zusätzlich.

Automobilkunden stark, Konkurrenz in Asien wächst
„Die Automobilelektronik bleibt für die deutschen Maschinenbauer ein starker Treiber der Nachfrage in allen Bereichen der Prozesskette. Nicht nur die Elektronik und Sicherheitstechnik im Auto, sondern auch die Elektronik für Roboter und Steuerungen in den Fabriken tragen dazu bei“, erklärt Rainer Kurtz, CEO der kurtz-ersa-Gruppe und Vorsitzender des VDMA Fachverbandes Electronics, Micro and Nano Technologies. „Der chinesische Kundenmarkt ist trotz der Unkenrufe stark – allerdings wächst hier auch Konkurrenz im Bereich des Produktions-Equipment“, erläutert Kurtz.

Neu: Aufschlüsselung des Exports nach Regionen
Der Exportanteil im Elektronik-Maschinenbau ist größer als 80 Prozent. Erstmals ermöglicht nun die Geschäftsklimaumfrage von VDMA Productronic eine Aufschlüsselung der Zielmärkte nach Regionen. Mit mehr als 38 Prozent liegt der Schwerpunkt bei den EU-Mitgliedsländern, allerdings fällt darunter auch die Lieferung von Komponenten für Maschinen, die zu einem erheblichen Teil für den asiatischen Markt bestimmt sind. Asien liegt wenig überraschend dicht hinter der EU mit gut 35 Prozent. Hinter Nordamerika mit fast zwölf Prozent hat der lateinamerikanische Markt mit vier Prozent eine signifikante Größe erreicht.

Auftragseingang und Auftragsreichweite positiv
Die Auftragssituation hat sich in der aktuellen Umfrage nochmals gesteigert. Inzwischen melden gut 80 Prozent der Firmen eine bessere Auftragslage im Vergleich zum Vorjahr. Der Auftragsbestand liegt mit 3,6 Produktionsmonaten stabil über dem langjährigen Durchschnitt von 3,2 Produktionsmonaten für die Elektronik-Maschinenbauer.

Beschäftigung auf normal, Reduktion von Beschaffungskosten
Überstunden wurden im Vergleich zur Oktoberumfrage auf normale Arbeitszeiten zurückgefahren: Nur noch 34 Prozent der Unternehmen melden Überstunden, 65 Prozent normale Arbeitszeiten. Kurzarbeit spielt heute und in der Planung keine Rolle. Zur mittelfristigen Stützung der Erträge rückt für firmeninterne Maßnahmen der Melder nun die Ausweitung des Produkt- und Serviceportfolios stärker in den Fokus. Effizienzsteigerungen spielen traditionell eine große Rolle.

Die Fachabteilung Productronic im VDMA repräsentiert mit rund 75 Mitgliedern die gesamte Prozesskette der Elektronikproduktion. Die Mitglieder fertigen Maschinen, Anlagen, Materialien und Komponenten mit denen ein breites Spektrum von Elektronikprodukten hergestellt wird, z.B. Halbleiter („Mikrochips“), Leiterplatten und elektronische Baugruppen, Flachdisplays, Datenspeicher, Photovoltaik und elektrische Energiespeicher.

Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) vertritt über 3.100 Unternehmen des mittelständisch geprägten Maschinen- und Anlagenbaus. Mit aktuell rund 1.006.000 Beschäftigten (Februar  2015) im Inland und einem Umsatz von 212 Milliarden Euro (2014) ist die Branche größter industrieller Arbeitgeber und einer der führenden deutschen Industriezweige insgesamt.