Technischer Fachkräftemangel: 245 Tsd in 2013

Bereits heute fällt es nach Umfragen der Industrie- und Handelskammern (IHK) in NRW jedem dritten Unternehmen schwer, passende Fachkräfte für offene Stellen zu finden. Dass es in Zukunft eher noch enger wird, zeigt der IHK-Fachkräftemonitor (FKM), der unter www.fachkraefte-nrw.de Informationen zum jetzigen und künftigen Fachkräftebedarf in einzelnen Branchen, Gebieten und Berufsgruppen liefert.

Die Webseite des Fachkräftemonitors gibt es bereits seit einigen Monaten, jetzt wurden in einem umfangreichen Update zusätzliche aktuelle Datenbestände integriert, so dass der FKM noch aussagekräftigere Vorhersagen liefert.

Das Prognoseinstrument, das detaillierte Angaben für die Regionen NRWs, 19 Hauptbranchen und 50 Berufsgruppen bietet, berücksichtigt aktuelle Entwicklungen und liefert entsprechend neue Erkenntnisse, wie sich die Fachkräftesituation verändert: Auf der einen Seite steigt die Zahl der Hochschulabgänger, so dass sich der Mangel an akademisch qualifizierten Fachkräften etwas entspannt. Einen sich verschärfenden Engpass gibt es jedoch bei Fachkräften, die über eine betriebliche Berufsausbildung für ihren Beruf qualifiziert werden: Der Anteil der gesuchten Fachkräfte, die beruflich etwa im Dualen System ausgebildet sind, steigt von 88 Prozent (2015) über 92 Prozent (2020) auf 96 Prozent (2030).

Mit dem umfänglichen Update ist das internetbasierte Instrument der nordrhein-westfälischen Industrie- und Handelskammern noch aussagekräftiger geworden. Durch die Integration neuer Langfristtrends der Prognos AG bis zum Jahr 2030 wird zudem der Prognose-Horizont um fünf Jahre erweitert. Nachdem die Vorgängerversion des FKM die Einflüsse der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise noch nicht berücksichtigt hatte, zeigen die neu berechneten Daten jetzt einen weniger starken Anstieg in der Fachkräftenachfrage an, der sich auch in den Langfristprognosen bemerkbar macht. Genauer werden die durch die separate Ausweisung konjunkturunabhängiger Bereiche wie Gesundheitswesen oder öffentlicher Dienst. Eingearbeitet wurden zudem neueste Vorausberechnungen der Kultusministerkonferenz, die bei den Studienzahlen von steigenden Absolventenzahlen ausgehen.  dsätzlich ändert sich dadurch aber leider nichts an den großen Herausforderung für die Wirtschaft – die Lücke bei den beruflich Berghausen, Geschäftsführer der IHK Köln im Bereich Aus- und Weiterbildung. Bestimmend bleibe die demografische Entwicklung, die besonders ab 2020 zu ganz erheblichen Engpässen im Fachkräftebereich führen werde: Auf NRW-Ebene fehlen in 2020 unabhängig von der Konjunktur rund 20.000 akademisch und 223.000 beruflich qualifizierte Fachkräfte. 2030 werden die beruflich qualifizierten Fachkräfte noch knapper – denn dann machen sie 97 Prozent des Gesamtdefizits von 678.000 aus.

www.fachkraefte-nrw.de

Industrie- und Handelskammer zu Köln
Im Auftrag

Dr. Susanne Hartmann
Referentin | Stellvertreterin des Pressestellenleiters
Geschäftsbereich Medien | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit