Inspirierende Frauen aus der Vergangenheit

Obwohl sie stets unterrepräsentiert sind, ergreifen Frauen in westlichen Ländern immer öfter „typische Männerberufe“. Dies war nicht immer so: In der Vergangenheit mussten sich Frauen dieses „Privileg“ hart erkämpfen. Welche weiblichen Persönlichkeiten mit ihrer Beharrlichkeit und ihrem Mut den Weg für Frauen von heute geebnet haben, steht hier.

Jane Austen (1775 – 1817)

Anfang des 19. Jahrhunderts gab es fast nur männliche Schriftsteller, deren Werke in Form von Büchern veröffentlicht wurden. Dies bedeutete jedoch nicht, dass sich Frauen nicht mit Literatur und Poesie beschäftigten. Tatsächlich schrieben viele Frauen unter einem Pseudonym, damit sie von der lesenden Schicht nicht aufgrund ihres Geschlechts abgelehnt wurden. Die britische Schriftstellerin Jane Austen ging anders vor und veröffentlichte ihre Werke selbst unter dem Namen „By a Lady“. Die Werke der talentierten Autorin waren überaus erfolgreich. Nicht zuletzt lag dies an der Art, wie sie mithilfe von Metaphern wie zum Beispiel Kartenspielen auf interessante Weise ihre Charaktere beschrieb.

Shirley Anita Chisholm (1924 – 2005)

Shirley Anita St. Hill Chisholm war die erste afroamerikanische Frau im US-amerikanischen Kongress und die erste Frau und Afroamerikanerin, die die Nominierung zur Präsidentin der Vereinigten Staaten von einer der beiden großen politischen Parteien beantragte. Schon als junge Studentin gewann sie viele Auszeichnungen für ihre akademischen Leistungen. Als ihre Professoren sie ermutigten, eine politische Karriere in Betracht zu ziehen, antwortete sie, dass sie als schwarze Frau mit einem „doppelten Handicap“ zu kämpfen hätte. Ihr Motto und der Titel ihrer Autobiografie „Unbossed and Unbought“ (auf Deutsch: Selbstbestimmt und Unverkäuflich) illustriert ihre große Fürsprache für Frauen und Minderheiten während ihrer siebenjährigen Amtszeit im US-Repräsentantenhaus.

Walentina Tereschkowa (1937)

Die in der damaligen UdSSR geborene Tochter einer Textilarbeiterin war die erste Frau, die es in den Weltraum schaffte. Als Jugendliche arbeitete Walentina in einer Fabrik, die Autoreifen herstellte, um ihre Eltern zu unterstützen. Nach der Arbeit besuchte sie eine Abendschule, in der sie den Beruf der Technikerin erlernte. Mehrmals bewarb sich die junge Frau und begeisterte Fallschirmspringerin bei der Kosmonautenschule, wurde zunächst jedoch abgelehnt. Im Jahr 1962 ließ man sie endlich die Aufnahmeprüfung ablegen. Mit Erfolg: Schon ein Jahr darauf umkreiste sie im Rahmen der Wostok-3-Expedition in drei Tagen 48 Mal die Erde.

Jane Goodall (1934)

Seit den 60er Jahren gilt Jane Goodall als die weltweilt bekannteste Verhaltensforscherin für Schimpansen. Als junges Mädchen machte die Britin zunächst eine Ausbildung zur Sekretärin. Insgeheim hegte sich jedoch den Wunsch, nach Afrika zu reisen und die dortige Flora und Fauna kennenzulernen. Mit einer Reise nach Kenia und einem Besuch im dortigen Nationalmuseum konnte sie Kontakte knüpfen, die ihr in ihrer späteren Karrierelaufbahn behilflich waren. Im Jahr 1962 heiratete Jane den niederländischen Baron Hugo van Lawick, der für die National Geographic Society arbeitete, mit dem sie nach Kenia zog. Dort fing sie an, das Leben von Schimpansen zu beobachten und machte bahnbrechende Entdeckungen.

Frida Kahlo (1907 – 1954)

Frida Kahlo gilt als eine der bedeutendsten Malerinnen des 20. Jahrhunderts. Die Mexikanerin war Tochter eines Deutschen aus Pforzheim, der mit 18 nach Mexiko ausgewandert war. Frida wuchs zu Zeiten der Mexikanischen Revolution auf und erkrankte als Sechsjährige an Kinderlähmung, was das Tragen einer speziellen Ferseneinlage erforderte. Mit 18 erlitt sie infolge eines Busunglücks schwere Verletzungen und musst daraufhin viele Jahre in einem Stahlkorsett verbringen. Dies führte auch dazu, dass sie nach der Heirat zu Maler Diego Rivera keine Kinder bekommen konnte. Schon nach dem Unfall fing sie das Malen an und definierte so einen neuen volkstümlichen Surrealismus. Dabei scheute sie nicht vor schwierigen Motiven wie die eigenen Fehlgeburten und ihre körperlichen Leiden zurück.

Anna Freud (1895 – 1982)

Die in Österreich geborene Psychoanalytikerin war die Tochter des bekannten Tiefenpsychologen und Neurologen Sigmund Freud. Diesem Stand Anna als treusorgende Sekretärin und Assistentin zur Seite und pflegte diesen, als er an Krebs erkrankte. Da sie sich schon immer für die Arbeit ihres Vaters interessierte, absolvierte sie zuvor eine Lehranalyse, um selbst als Psychoanalytikerin arbeiten zu können. Obwohl Anna bestritt mit ihr zusammen zu sein, lebte sie viele Jahre mit der New Yorker Millionenerbin Dorothy Tiffany Burlingham und kaufte mit ihr sogar ein gemeinsames Anwesen. Nach dem Tod von Sigmund Freud führte Anna dessen Arbeit weiter. Unter anderen Prominenten analysierte sie auch Marylin Monroe.