Japan unerwartet im Finale

Mit gnadenloser Effektivität besiegte das US-Team die immerhin starken Französinnen mit 3:1. Und die kleinen Japanerinnen brachten die Schwedinnen völlig aus dem Konzept. Im Finale trifft nun der zweimalige Weltmeister USA auf den Favoritenschreck Japan. Ein Endspiel, das kaum ein Experte auf der Rechnung hatte.

Im ersten Halbfinale standen sich die USA und Frankreich gegenüber und einmal mehr sollte sich das erfahrene Team durchsetzen. Mit gnadenloser Effektivität besiegte das US-Team starke Französinnen mit 3:1. Dabei ebnete den Amerikanerinnen ein frühes Tor den Weg ins Finale. Bereits in der neunten Minute schoss Lauren Cheney einen schöne Kombination zur 1:0-Führung ab. Doch wie bereits im Viertelfinale gegen Brasilien verpasste das US-Team von Trainerin Pia Sundhage nachzulegen und für ein weiteres Tor zu sorgen. Stattdessen agierte Frankreich zunehmend stärker und setzte vermehrt Akzente in der Offensive. US-Torhüterin Hope Solo musste mehrmals in höchster Not retten und einmal hatten die USA auch Glück, als Sonia Bompastor nur die Latte traf.

Doppelschlag bringt die USA ins Finale

Nach dem Seitenwechsel machte das französische Team dort weiter wo es aufgehört hatte. Sie setzten die Hintermannschaft der USA mächtig unter Druck und kamen in der 55. Minute zum verdienten Ausgleich. Doch der Olympiasieger zeigte den längeren Atem. In der Folge wurde der US-Sturmtank Abby Wombach häufig mit langen Bällen gesucht und so erzielte die robuste Angreiferin in der 79. Minute per Kopf die 2:1-Führung. Nur drei Minuten später legte die eingewechselte Alex Morgan nach und erzielte mit einem klugen Lupfer den 3:1-Endstand.

Japan bezwingt auch Schweden

Im zweiten Halbfinale standen sich der Deutschland-Bezwinger Japan und das Drei-Kronen-Team aus Schweden gegenüber. Die Schwedinnen, die bisher bei allen Weltmeisterschaften teilgenommen haben, hatten sich viel vorgenommen, doch in der Frankfurter WM-Arena waren einmal mehr die kleinen Asiatinnen das spielbestimmende Team. So musste sich der vermeintliche Favorit Schweden vor rund 48.000 Zuschauern am Ende mit 3:1 geschlagen geben.

Dabei konnte das Spiel nicht besser für Schweden beginnen. In der zehnten Minute erlaubte sich Homare Sawa einen groben Patzer, den Josefine Öqvist eiskalt ausnutze. Nach dem Rückstand ließen sich die Japanerinnen aber nicht aus dem Konzept bringen und blieben ihrem Kurzpass-Spiel treu und sollten Erfolg haben. Nach einer gefährlichen Flanke in den Strafraum war es die vorherige Torschützin Öqvist, die den entscheidenden Zweikampf gegen Nahomi Kawasumi verlor. Kawasumi sprang der Ball gegen das Bein und von dort ins schwedische Gehäuse.

Der Ausgleich brachte die Skandinavierinnen völlig aus dem Spiel und so war man nicht mehr in der Lage, gefährlich vor dem gegnerischen Tor aufzutauchen. Vielmehr entfesselte der Treffer zum 1:1 die Mannschaft um Trainer Norio Sasaki. Nach einem groben Fehler der schwedischen Torhüterin Hedvig Lindahl machte Sawa ihren Patzer aus der ersten Halbzeit wieder gut und erzielte per Kopf die 2:1-Führung. Das letzte Tor schoss dann nach wiederholtem Fehlgriff Lindahls Nahomi Kawasumi aus rund 30 Metern.