Selbstmarketing – Nein Danke!

Karriere-Wege von Frauen – Erfolgsfaktoren und Stolpersteine. Mütter beobachten es bereits bei ihren Kindern – und zwar nicht in Einzelfällen, sondern immer wieder. Die mathematikbegabte Tochter kommt nach einer Arbeit in der Schule nach Hause und sagt: „Ich glaube, das ist ganz gut gelaufen“. Der mitteltalentierte Sohn hingegen tönt mit stolzgeschwellter Brust: „Ich bin der Mathe-König!“

Was in diesem Alter noch lustig und süß ist, hemmt uns Frauen später bei der Karriere – auch, wenn wir das heute gar nicht mehr gern hören. Aber die  Rollenerwartung an uns ist einfach nach wie vor eine andere: Wir sind darauf getrimmt, im Hintergrund zu bleiben, zu kooperieren, zu vermitteln und zu schauen, ob es auch allen gut geht.

Wahrscheinlich kennt deshalb auch fast jede Frau den erschreckten Ausruf „Oh Gott! Da muss ich mich ja selbst verkaufen!“. Eine Aufgabe, die uns lästig ist und die wir nicht besonders gut zu beherrschen glauben. Doch gerade deshalb kann man gar nicht häufig genug betonen: Wenn wir uns nicht überwinden und nicht lernen, uns selbst ins beste Licht zu rücken, dann werden wir auch nicht gesehen, nicht gefragt und nicht befördert. So einfach ist das – und doch so schwer, die alten Gewohnheiten zu überwinden.

Wilde Schaumschlägerei ist gar nicht nötig!

Dann allerdings kommt die gute Nachricht: Um gehört und gesehen zu werden, muss sich niemand permanent aufspielen und übertriebene Erfolgsgeschichten präsentieren – es sei denn, er möchte seine Kollegen nerven. Selbstmarketing funktioniert ganz hervorragend auch ohne wilde Schaumschlägerei und unangenehme Selbstbeweihräucherung. Was wir jedoch brauchen, ist ein guter Plan und den festen Willen, ihn auch in die Tat umzusetzen.

Der Sieben-Punkte-Plan für ein besseres Selbstmarketing

– Überlegen Sie sich genau: Wo sind meine Stärken? Welche Ziele habe ich? Was kann ich besonders gut? Was ist mein Alleinstellungsmerkmal? Denn daraus ergeben sich die Botschaften, die Sie in Zukunft gezielt streuen werden.

– Flechten Sie unaufdringlich, aber bestimmt in jedes Gespräch ein, über welche Kompetenzen Sie verfügen und welche Erfolge Sie bereits erzielt haben. Nutzen Sie zum Beispiel auch die Gelegenheit dazu, wenn Ihr Chef Sie fragt, wie es denn bei Ihnen läuft.

– Seien Sie stolz auf Ihre Leistungen und zeigen Ihre Freude und Begeisterung für die Arbeit auch nach außen. Erzählen Sie den Kollegen und Kolleginnen ruhig: Ich habe es geschafft, diesen großen Kunden für uns zu gewinnen. Ich bin total happy!

– Lernen Sie ganz offen zu sagen: Ja! Ich möchte diese Aufgabe übernehmen. Ja! Ich bin die richtige für dieses Projekt! Männer können das und wie wir wissen, fahren sie damit sehr gut. Und wenn Sie jemand fragt, ob Sie einen Job machen wollen, dann bitte fragen Sie nie: „Trauen Sie mir das denn auch zu? Oder: Wie kommen Sie denn ausgerechnet auf mich?“. Denn hinter dieser Frage steht das Eingeständnis: „Ich selbst bin mir da nicht so sicher“. Befördert wird nur, wer fest daran glaubt, dass sie es auch verdient hat.

– Knüpfen Sie ein Netzwerk an Kontakten und streuen Sie auch hier gezielt Informationen darüber, was Sie können und welche Ziele Sie verfolgen. Das ist gut fürs Image, aber auch die Basis für viele nützliche Synergieeffekte. Denn nur wenn die anderen wissen, was Sie vorhaben, können sie Sie auch unterstützen.

– Suchen Sie sich Selbstmarketing-Talente als Vorbilder. Will heißen: Beschweren Sie sich nicht länger über Ihren Chef, sondern lernen Sie von ihm, wenn er auf einer Firmenveranstaltung unterhaltsam von seinen Erfahrung berichtet oder seinem Vorgesetzten die positiven Zwischenergebnisse eines Großprojekts präsentiert.

– Und last but not least: Sollten Sie trotz verbesserter Selbstdarstellung nicht sofort erfolgreich sein, nehmen Sie das sportlich und bleiben weiterhin am Ball. Mal gewinnt man, mal verliert man. Auch das sind Männer übrigens von klein auf gewohnt, weil sie sich bereits als Jungs viel häufiger im Konkurrenzkampf messen als Mädchen.

Konsequent durchgeführt wird dieser Plan Früchte tragen – das ist sicher. Dennoch soll auch nicht verschwiegen werden: Es ist zu befürchten, dass wir für unser Selbstmarketing nicht dasselbe positive Feedback bekommen wie Männer. Und dass wir auch für unseren Aufstieg und unsere Leistungen nicht in demselben Maße belohnt werden. Denn: Noch werden Frauen, die in Führungspositionen gelangen, von ihrer Umwelt als weniger sympathisch eingeschätzt als Männer auf derselben Karrierestufe. Das belegt zum Beispiel ein Test an der Columbia Business School. Bei diesem veränderte ein Wirtschaftsprofessor in einem Artikel über die erfolgreiche Silicon-Valley-Investorin Heidi Roizen den Vornamen: Aus Heidi Roizen machte er Howard Roizen. Der einen Hälfte der Studierenden legte er den Heidi-Artikel vor, der anderen den Howard-Artikel. Die Ergebnisse sind vielsagend: Zwar hielten die männlichen ebenso wie die weiblichen Studenten Howard und Heidi für gleich kompetent und tüchtig. Aber sie mochten Howard viel lieber als Heidi, hielten ihn für einen guten Typen und wollten gerne für ihn arbeiten. Bei Heidi sah das ganz anders aus: Die Studierenden wollten nicht besonders gerne mit ihr zusammenarbeiten, sie lehnten ihre aggressive Persönlichkeit ab.

Von erfolgreichen Frauen lernen!

Doch auch von solchen Ergebnissen sollten wir uns nicht abhalten lassen, sondern lieber gezielt gegensteuern. Zum Beispiel, indem wir als Frauen zusammenhalten und ganz bewusst die Leistungen anderer Frauen schätzen. Indem wir ihren Erfolg nicht misstrauisch beäugen, sondern ihnen lieber nacheifern. Mit Angela Merkel haben wir hierzulande das beste Vorbild. Überlegen wir uns doch einmal genau, was sie leistet und was sie alles können muss, statt uns über ihre Politik aufzuregen oder ihr Aussehen zu kommentieren. Oder nehmen wir Christine Lagarde, die den Vorsitz des Internationalen  Währungsfonds (IWF) inne hat: Wie unbeirrbar ist sie ihren Weg als erfolgreiche Juristin und Chefin einer internationalen Anwaltskanzlei gegangen! Was können wir nicht alles von diesen Frauen lernen – Durchsetzungsvermögen, Selbstbewusstsein, Stärke – und ganz sicher auch geschicktes Selbstmarketing.

Sigrid Meuselbach Team haben sich auf die Förderung von Frauen in Führungspositionen spezialisiert. Sigrid Meuselbach ist seit 1992 Trainerin, Coach und Wirtschaftsmediatorin im eigenen Unternehmen und verfügt über eine breite Methodenkompetenz.

Wir arbeiten unter anderem für (DAX-)Unternehmen (Bayer, Bombardier, Daimler, Ford IBM, Henkel, Lego, Sanofi und Siemens), für Universitäten (Aachen, Hannover, Heidelberg, München u.v.m), für die Max-Planck-Gesellschaft, Fraunhofer, Helmholtz und für die Öffentliche Verwaltung. Von verschiedenen Blöcken über die Themen „Klartext reden“, über ein spezielles „Durchbox-Training mit männlichem Sparringspartner“ bis hin zu intensiven Einzelcoachings und Mentoringprogrammen finden wir für jede ein passendes und individuelles Training. Der Workshop „Geschlechterspezifische Führung – Brücken bauen zwischen männlicher und weiblicher Kommunikation“ ist für männliche Führungskräfte entwickelt, die die spezifischen Unterschiede zwischen weiblicher und männlicher Kommunikation verstehen lernen wollen.

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www.meuselbach-seminare.de