Jürgen Klinsmann: „Die Vorurteile über Frauenfußball werden verschwinden“

Jürgen Klinsmann, ehemaliger Weltklassestürmer und Ex-Nationaltrainer, ist davon überzeugt, dass die Frauenfußball-WM in Deutschland das Zeug zu einem neuen Sommermärchen hat: „Die Stadien werden voll sein, die Leute werden es genießen“, sagt er in der WM-Beilage zur aktuellen Ausgabe des Magazins BRIGITTE.

Und damit, so Klinsmann weiter, würden die letzten Vorurteile verschwinden, die es noch gegen Frauenfußball gibt: „Fußball war lange eine Männerwelt, die Macho-Denkweise auch in den Führungsgremien etabliert. Umdenken braucht seine Zeit, aber wenn man sich anschaut, wo der Frauenfußball heute steht und wo er vor 20 Jahren war, dann muss man feststellen, dass doch unglaublich viel passiert ist“, so Klinsmann in der BRIGITTE.

Klinsmann selbst ist 1998 in seiner Wahlheimat Kalifornien mit dem Frauenfußball in Kontakt gekommen. Außerdem habe er das Glück gehabt, seinen Fußballlehrschein zusammen mit den ehemaligen Nationalspielerinnen Bettina Wiegmann und Doris Fitschen zu machen. „Die Mädels sind richtig gut, technisch wie läuferisch.“, sagt der 46-Jährige.“Wie die das Spiel lesen konnten – da haben sich einige von uns männlichen Welt- und Europameistern in dem Lehrgang ganz schön umgeschaut“. Dass er selbst sich dabei als Trainer im Frauenfußball engagiert, hält der ehemalige Teamchef von Bayern München und der Nationalmannschaft für unwahrscheinlich.

„Ich glaube, man braucht viel Erfahrung, um zu verstehen, wie Frauen funktionieren.“, so Klinsmann in BRIGITTE. „Wahrscheinlich war ich zu lange Teil dieser Männerfußballwelt, um das Ganze richtig einschätzen zu können. Da ist der Zug für mich wohl abgefahren.“

Quelle BRIGITTE