Pionierin der Migrationsforschung

Prof. Dr. Nermin Abadan-Unat ist Politikwissenschaftlerin, Frauenforscherin, Soziologin und Pionierin der kritischen Migrationsforschung. Im Rahmen der Veranstaltung „Tor zum Frieden“ hält sie einen Vortrag über „50 Jahre Migration – 1961-2011 – Kann der Multikulturalismus verwirklicht werden?“

Kunsthaus Rhenania, Köln

11.03.-17.03.2011 // Tor zum Frieden // Ausstellung – Lesung – Konzert

Nermin Abadan-Unat ist 1921 in Wien geboren. Nach ihrem Jura-Studium in Istanbul führte sie ihre Studien fort als Fullbright Stipendiat in den USA an der Universität von Minnesota. Ab 1954 begann sie ihr Lehramt an der Fakultät für Politische Wissenschaft der Universität Ankara, wo sie den Lehrstuhl für Politische Soziologie gründete. Parteiwesen, öffentliche Meinungforschung, Medienwissenschaften gehören zu ihrem Arbeitsgebiet.. 

 In den sechziger Jahren erweiterte sich ihr Interessenkreis um Frauenstudien und vor allem Migrationforschung. Sie verwirklichte eine der ersten empirischen Untersuchungen über türkische Arbeiter in der BRD, erschienen 1963. Die Resultate ihrer vierzigjährigen Forschung zu diesem Thema sind in ihrem jüngsten Buch “ Migration ohne Ende…Vom Gastarbeiter zum transnationalen Bürger “ erst in türkischer, danach in deutscher Sprache veröffentlicht worden. Die englische Fassung erscheint im April 2011 bei Berghahn Books, Oxford / New York unter dem Titel “ Turks in Europe. From Guestworker to Transnational Citizen “.

 Nermin Abadan-Unat hat während ihrer langjährigen Lehrtätigkeit in Amerika  (New York Brooklyn College), Washington D.C. (Georgetown University), Los Angeles (University of California) und  Denver (Graduate School Denver University) als Gastprofessor gelehrt.  In Deutschland war sie als DAAD Stipendiatin im Sommer 1957 am Otto-Suhr Institut in Berlin und in den Jahren 1969/70 am Geschwister Scholl-Institut der Maximilian Universität in München taetig.

 Nermin Abadan-Unat hat die Türkei von 1978-1999 in der Kommission “Gleichheit von Frau und Mann“ des Europarates vertreten. In den Jahren 1978-80 wirkte sie als Mitglied des Senats des türkischen Parlament.

 Frau Abadan-Unat erhielt in 1978 das Große Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Seit ihrer Emeritierung liest sie im Fachbereich Politische Wissenschaft und Internationale Beziehungen an der Boğaziçi Universität, Istanbul. Sie ist Ehrenpräsidentin des Bundes türkischer Journalistinnen in Europa e. V.

 Unter ihren zahlreichen Publikationen sind in deutscher Sprache erschienen:

Die Frau in der türkischen Gesellschaft( 1985) , Phönix aus der Asche – Memoiren einer türkischen Akademikerin (2004), Migration ohne Ende – Vom Gastarbeiter zum Eurotürken (2005).

Im Februar 2011 hat der Stadtrat von Beşiktaş – Bezirk von Istanbul Frau Abadan-Unat den Preis “Vorbildliche Bürgerin” verliehen.

Zur Veranstaltung „Tor zum Frieden“

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Irmgard Sellmann
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