Photovoltaik-Produktionsmittel: Investitionen in Solarequipment erfreulich hoch

Rund um den Globus wird wieder kräftig in die Produktion von Solaranlagen investiert – davon profitieren auch die Hersteller von Komponenten, Maschinen und Anlagen für die Photovoltaik in Deutschland. Im ersten Quartal 2016 verbuchten sie ein Umsatzplus von 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Vergleich zum Vorquartal (Oktober bis Dezember 2015) sank der Umsatz zwar deutlich, dies entspricht allerdings dem Muster der vorhergehenden Jahre. Auch die sehr hohen Auftragseingänge vom zweiten Quartal 2015 scheinen inzwischen abgearbeitet.

„Die hohe Investitionstätigkeit der Solarzellenhersteller in den Ausbau bestehender  und neuer Produktionskapazitäten hält an, die Produktion ist ausgelastet, jedoch wirken sich die niedrigen Preise negativ auf die Umsätze aus.  Aufträge kommen auch schon aus den neuen Märkten wie Indien“, erklärt Dr. Peter Fath, Geschäftsführer der RCT Solutions GmbH und Vorsitzender des Vorstands von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel.

Deutscher Photovoltaik-Maschinenbau mit Spitzenposition im Weltmarkt

Mit einem Weltmarktanteil von mehr als 50 Prozent konnte der deutsche Photovoltaik-Maschinenbau auch weiterhin seine hervorragende Wettbewerbsposition behaupten. Der  Wettbewerb insbesondere mit asiatischen Ausrüstern nimmt allerdings an Intensivität zu. Gleichzeitig entwickeln sich die neuen Märkte, die zum weiteren Wachstum des Solaranlagengeschäfts beitragen.

Asien bringt weiterhin größtes Geschäft

Die Exportquote deutscher Photovoltaik-Zulieferer bleibt mit 89 Prozent auf gewohnt hohem Niveau. Das Brot- und Buttergeschäft liegt nach wie vor in Ostasien, der von dort stammende Anteil am Gesamtumsatz belief sich im ersten Quartal 2016 auf 74 Prozent. Einen hohen Anteil konnten  auch die USA verbuchen: Knapp 13 Prozent der Umsätze im ersten Quartal 2016 wurden jenseits des Atlantiks erzielt. Deutschland bleibt mit einem Umsatzanteil von 11 Prozent Spitzenreiter innerhalb Europas, die anderen europäischen Länder verbuchten zusammen 2 Prozent der Umsätze. Umsatzstärkstes Segment in ersten Quartal 2016 war für den deutschen Photovoltaik-Maschinenbau abermals das Produktionsequipment für die Zelle (61 Prozent), gefolgt von Equipment zur Poly-Silizium-, Ingot- und Waferfertigung mit 20 Prozent, sowie  Anlagen für das kristalline Backend – die Modulproduktion – (13 Prozent). Produktionslösungen für die Dünnschicht-Photovoltaik machten nur 6 Prozent aus.

Auftragseingang entwickelt sich überaus dynamisch

Grund zur Freude bereitet die Entwicklung des Auftragseingangs insgesamt. Im Vergleich zum Vorjahresquartal konnte mehr als eine Verdopplung (plus 142 Prozent) verbucht werden. Eine vergleichbare Orderstärke wurde zuvor nur vor dem großen Markteinbruch  2012 erreicht. Selbst im Vergleich zum vierten Quartal 2015 ist der  Auftragseingang noch um 40 Prozent gestiegen. Die  regionale Zuordnung hat wieder einen eindeutigen Asienschwerpunkt  mit 75 Prozent, gefolgt von  USA mit 12 Prozent, Deutschland 9 Prozent und Europa 4 Prozent. Während die Bestellungen im Vorquartal noch weiter gestreut waren, ist wieder eine deutlichere Konzentration auf Asien zu sehen.  „Die Auftragslage war auch im ersten  Quartal 2016 sehr positiv. Wir sehen für die nächsten  Monate eine weiterhin positive Entwicklung der Auftragseingänge und Umsätze. Die Nachfrage nach Hocheffizienz -Produktionstechnologien wie PERC , PERT und ähnliche bewegt sich nach wie vor auf hohem Niveau. Viele bestehende Anlagen werden mit diesen Technologien aufgerüstet“, betont Dr. Jutta Trube, Leiterin von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel. Die Auftragsreichweite der Photovoltaik-Maschinenbauer erreicht im ersten Quartal 2016 6,3 Produktionsmonate und liegt damit etwas über der des Gesamt-Maschinenbaus (5,8 Monate im Februar 2016).
Rund 100 VDMA-Mitglieder beschäftigen sich derzeit mit dem Thema Photovoltaik. Das Thema startete 2007 als Zusammenarbeit der VDMA-Sparten Elektronikfertigung (Productronic), Glastechnik, Energie, Organic Electronics, Robotik+Automation, Laser-Fertigungstechnik und Photonik, Oberflächentechnik, Vakuumtechnik sowie Displays. Mit Gründung der erweiterten Plattform VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel am 30.03.2010 wurden die Aktivitäten für die Mitglieder ausgeweitet und die Sichtbarkeit der Branche erhöht.

Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) vertritt über 3.100 Unternehmen des mittelständisch geprägten Maschinen- und Anlagenbaus. Mit rund 1.019.000 Beschäftigten (September 2015) im Inland und einem Umsatz von 212 Milliarden Euro (2014) ist die Branche größter industrieller Arbeitgeber und einer der führenden deutschen Industriezweige insgesamt.