Photovoltaik-Produktionsmittel: Trotz Marktschwäche positive Umsatzprognose

Die Auftragssituation der Hersteller von Komponenten, Maschinen und Anlagen für die Photovoltaik in Deutschland weist auch am Ende des drittem Quartals 2014 eine positive Entwicklung auf. In der aktuellen Geschäftsklimaumfrage des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) melden 52 Prozent der Unternehmen eine Verbesserung der Auftragslage im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Knapp 46 Prozent konstatieren einen vergleichbaren Auftragseingang. Dennoch hat sich die konjunkturelle Dynamik für den Photovoltaik-Maschinenbau im Vergleich zum Frühjahr sichtbar verlangsamt. So prognostizieren die teilnehmenden Branchenvertreter für das laufende Jahr nur noch ein Umsatzwachstum von gut 17 Prozent.

Im Frühjahr lagen die Erwartungen noch bei einem Umsatzplus von 27 Prozent „Wir sind fulminant ins Jahr gestartet. Umsätze und Auftragseingänge konnten in der ersten Jahreshälfte um über 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zulegen. Die Verschärfung der US-Anti-Dumpingzölle auf chinesische und taiwanesische Solarprodukte hat die konjunkturelle Erholung der Branche allerdings spürbar gebremst“, erklärt Dr. Peter Fath, Geschäftsführer der RCT Solutions GmbH und Vorsitzender von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel. Positive Signale kommen hingegen aus dem Photovoltaik-Installationsmarkt. Führende Marktforscher prognostizieren einen Photovoltaik-Zubau von bis zu 50 GW in diesem Jahr und erwarten schon bald die Ankündigung von Investitionen in neue Fabriken und Produktionslinien. „Der VDMA schätzt, dass sich die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage Ende 2014 schließen wird. Das bedeutet für Anfang 2015 steigende Investitionen in moderne Ausrüstung und Technologie. Für den sich abzeichnenden Investitionszyklus ist der deutsche Photovoltaik-Maschinenbau aus unserer Sicht bestens gerüstet“, erläutert Dr. Florian Wessendorf, Geschäftsführer bei VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel. Folgerichtig erwarten die teilnehmenden Branchenvertreter ein Umsatzwachstum von gut 16 Prozent für das kommende Jahr.

Kapazitätsauslastung unter Plan, Anpassung bei der Belegschaft
Die aktuelle Marktschwäche hat neben der niedrigen Kapazitätsaus-lastung im deutschen Photovoltaik-Maschinenbau auch eine Anpassung der Belegschaft zur Folge. So berichten 53 Prozent der Unternehmen eine unterdurchschnittliche Auslastung. 43 Prozent der Melder planen bei der künftigen Personalentwicklung einen Abbau von Stellen. Die von den Unternehmen ermittelte Auftragsreichweite zum Ende des dritten Quartals 2014 pendelt sich bei 4,4 Monate ein – zum Vergleich: der gesamte Maschinenbau in Deutschland konnte im gleichen Zeitraum eine Reichweite von 5,7 Monaten erreichen. Zur Stützung der Erträge fokussieren sich die PV-Maschinenbauer verstärkt auf Effizienzsteigerungen in Produktion, Logistik und Personal sowie auf Steigerung des eigenen Marktanteils. Längerfristige Investitionen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit werden vor allem in der Forschung und Entwicklung, aber auch in der Effizienzsteigerung getätigt. „Auch wenn wir derzeit eine Abkühlung des Marktumfeldes spüren, bleiben wir für die Zukunft optimistisch. Alle Indikatoren sprechen dafür, dass der deutsche Photovoltaik-Maschinenbau seine Schlüsselstellung als Innovationsmotor und Lösungsanbieter in der Photovoltaikproduktion behaupten wird.“, betont Fath.

Rund 100 VDMA-Mitglieder beschäftigen sich derzeit mit dem Thema Photovoltaik. Das Thema startete 2007 als Zusammenarbeit der VDMA-Sparten Elektronikfertigung (Productronic), Glastechnik, Energie, Organic Electronics, Robotik+Automation, Laser-Fertigungstechnik und Photonik, Oberflächentechnik, Vakuumtechnik sowie Displays. Mit Gründung der erweiterten Plattform VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel am 30.03.2010 wurden die Aktivitäten für die Mitglieder ausgeweitet und die Sichtbarkeit der Branche erhöht.