Geballte Ladies-Power in Deauville

Ein prall gefülltes Programm mit Themen rund um „compete- cooperate –create“, rund 1.000 Teilnehmerinnen – mostly young business-women mit globalem Flair und globaler Interessensvielfalt -, gewichtige Sponsoren mit Barclays, Cartier, orange und Renault Nissan in der Premium Class und das pittoreske Deauville haben das 9. Global Meeting zu einem erfolgreichen Meeting für Veranstalter und TeilnehmerInnen gemacht. Zu den Event-Highlights zählte die Einladung von Cartier und der russischen Delegation zur Russian Night im Casino von Deauville.

Russian Delegation

Die Veranstalter von Women’s Forum laden jedes Jahr Vertreter und Vertreterinnen eines im Wandel stehenden Land ein. Dieses Jahr war es eine russische Delegation mit 57 führenden Frauen und Männern aus Wirtschaft, Kultur und gesellschaftlich relevanten  Institutionen. U.a.: Die Direktorin des Technik-Fonds Ru-Net, der in die erfolgreichsten technischen Unternehmen mit einem Volumen von 9.2 Billionen Euro investiert. Außerdem Elena Panfilova, die Gründerin und Direktorin des Center for Anticorruption Research and Transparency International Russia. Sowie Natasha Khanjenkova, Managing Director Russia at the European Bank for Reconstruction and Development. Sie alle stehen für politische und gerechte Veränderung in Russland.

Studie: Beharrliche Vorurteile

Zwar könnten sich 68 Prozent der Männer eine Chefin vorstellen, aber 33 Prozent bevorzugen weiterhin einen männlichen Manager mit stereotypen Begründungen wie „Frauen in Führungspositionen sind zu aggressiv“, „Frauen sind zu sentimental“ oder „Männer meistern Krisen besser“. Das ergab eine Studie der Unternehmensberatung Mazars mit der Überschrift „Qu’en pensent les hommes?“. Sie hatten 750 Gen Y-Männer zwischen 18 und 32 aus 60 Ländern nach ihren Einstellungen zur Rolle von Männern und Frauen im 21. Jahrhundert befragt.

Deutsche Experten zum Thema „Future Europe“

Schade. Aber Deutschland war auf dem Kongress total unterrepräsentiert. Weder ein deutsches Unternehmen noch deutsche Teilnehmerinnen hatten Deauville die Ehre gegeben. Mit Ausnahme der Podiums-Diskussion zur Zukunft Europas, an der  Renate Hornung-Draus, Geschäftsführerin des BDA und zuständig für den Bereich Europäische Union, sowie Dr. Hans-Paul Bürkner, Direktor und Partner der Boston Consulting Group, teilnahmen, trat l’Allemagne nicht in Erscheinung.

In der Diskussionsrunde waren außerdem noch Laurent Freixe, Vizepräsident von Nestlé Europe, Antoine Frérot, CEO Veolia Environnement (Marktführer für Umweltdienstleistungen) sowie die Italienerin Fiorella Kostoris Padua-Schioppa, ehemalige Ökonomie-Professorin an der Universität Rom und inzwischen Dirktorin von ANVUR, beteiligt. Die Runde unterstrich einhellig die Wichtigkeit einer Wirtschaftsmacht wie die der Europäischen Union. Aber es gebe noch viel zu tun. Dazu Hornung-Draus: „Die EU ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch und institutionell  an einem Wendepunkt. Um die nun schon fünf Jahre währende Wirtschaftskrise zu überwinden und zukunftsfähig zu werden, muss die EU sich auf ihre Kernaufgaben besinnen: auf europäischer Ebene handeln, wo Europa als Ganzes im globalen Wettbewerb gefragt ist, durch wirtschaftspolitische Koordinierung darauf hinwirken, dass alle Mitgliedstaaten ihre überhöhte Staatsverschuldung abbauen und ihre globale Wettbewerbsfähigkeit verbessern, aber dabei die Vielfalt der Traditionen in den EU-Mitgliedstaaten respektieren. Das erfordert einen Mentalitätswechsel hin zu einer Selbsbeschränkung und Achtung des Prinzips der begrenzten Einzelermächtigung durch die Organe und Instituionen der EU.“