In 25 Prozent der Familienunternehmen stehen Frauen an der Spitze der Geschäftsführung. Die Zahl der Frauen in der Leitung von Familienunternehmen nimmt mit der Unternehmensgröße ab. Bei sehr großen Familienunternehmen sind Frauen in Geschäftsführung/Vorstand ähnlich stark unterrepräsentiert wie in den Dax-30-Unternehmen.
In der bisherigen Debatte richtet sich der Fokus oft auf die Situation von Frauen in den Führungsetagen börsennotierter Gesellschaften. Dagegen konzentriert sich die vorliegende Studie auf die gesamte Bandbreite der Familienunternehmen. In Kooperation mit Heiner Thorborg, der gemeinsam mit Barbara Bierach unter dem Titel „Oben ohne“ im Jahr 2006 ein vielbeachtetes Buch zum Thema Frauen in Führungspositionen veröffentlicht hat, fragte die INTES Akademie für Familienunternehmen nach der Einstellung von Familienunternehmen zu weiblichen Führungskräften. Wie gehen Familienunternehmen mit dem Thema Frauen in Führungspositionen grundsätzlich um und welche konkreten Erfahrungen haben sie mit weiblichen Führungskräften gemacht? Gelingt es Frauen in Familienunternehmen auch an die Unternehmensspitze vorzustoßen?
Es stellt sich die Frage, ob und inwieweit es einen Unterschied gibt zwischen der Art und Weise, in der Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen mit den Thema umgehen. So könnte man beispielsweise erwarten, dass traditionelle und konservative Einstellungen in Familienunternehmen und Unternehmerfamilien stärker ausgeprägt sind als in Publikumsgesellschaften und dies ein Hindernis für Frauen darstellt, die Führungsaufgaben anstreben. Andererseits wäre es auch möglich, dass für Familienunternehmen dank ihrer langfristigen Ausrichtung und ihrer Prägung durch familiäre Werte die Potenziale von Frauen eine größere Rolle spielen als die Geschlechterfrage; damit würden sie eine Vorbildfunktion übernehmen. Ebenso stellt sich die Frage, ob Unternehmerfamilien bei der Nachfolge die Familienzugehörigkeit in den Vordergrund stellen. Entsprechende Entscheidungen dürften demnach nicht primär zugunsten männlicher Nachkommen fallen.
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