TOP25 Ingenieurinnen Deutschlands

Anlässlich seines 25-jährigen Bestehens rief der deutsche ingenieurinnenbund e.V. (dib) Unternehmen, Hochschulen, Forschungsinstitute, Verbände und Institutionen dazu auf, Ingenieurinnen in einflussreichen Positionen zu nominieren. Eine hochkarätige Jury wählte nun aus über 200 Frauen die TOP25 aus, die im Rahmen einer Pressekonferenz am 27. September in Berlin bekannt gegeben werden.

Prof. Dr. Susanne Staude, Lehrgebiet Fluidenergiemaschinen und technische Thermodynamik sowie Gleichstellungsbeauftragte an der Hochschule Ruhr West, unterstützt die Aktion als Mitorganisatorin und Sprecherin: „Trotz hervorragender Berufsaussichten beginnen junge Frauen nach wie vor nur selten ein technisches Studium“, erläutert die 40-jährige Professorin. „Mit dieser Aktion möchten wir Mädchen und Frauen für ein Ingenieurstudium begeistern. Wir wollen zeigen, dass der Ingenieurberuf abwechslungsreich und zukunftsträchtig ist. Es gibt bereits viele weibliche Vorbilder, die ihn erfolgreich ausüben“, so Staude weiter.

Ziel des Projekts TOP25 ist es, den Blick auf erfolgreiche berufstätige Ingenieurinnen zu richten und deren Situation herauszustellen. Eine unabhängige Jury, bestehend aus Mitgliedern wie Prof. Dr. Rita Süssmuth, Bundestagspräsidentin a. D., Prof. Dr.-Ing. Johann-Dietrich Wörner vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt oder Wolfgang Gollub vom Arbeitgeber¬ver-band Gesamtmetall, wählte aus den über 200 nominierten Frauen die „TOP 25“ aus.

Obwohl es in den vergangenen 25 Jahren viele Fortschritte gegeben hat, werden immer noch zu wenige junge Frauen Ingenieurin. Für Studienanfänger der Elektrotechnik ist der Frauenanteil laut statistischem Bundesamt in den letzten Jahren zwar stetig gestiegen, liegt aber dennoch nur bei rund zehn Prozent. Die Informatik hat einen Anteil an Studienanfängerinnen von rund 20 Prozent, der Anteil bei den Bauingenieuren liegt bei 26 Prozent. Im Beruf selber sind dann noch einmal deutlich weniger Frauen tätig. Nur rund zehn Prozent der Ingenieure in Deutschland sind weiblich.

Laut dib ist ein Grund dafür, dass in der Arbeitswelt, in Schulen, Hochschulen und in den Familien heute immer noch viele Stereotype existieren, die Frauen und Männer unterschiedlich bewerten. Dazu gehöre, dass eine Frau nicht in einem technischen Beruf arbeitet und keine Führungskraft ist. Der Verein ist überzeugt: Wenn es mehr weibliche Vorbilder gäbe, würden sich wahrscheinlich
auch mehr junge Frauen für ein Ingenieurstudium entscheiden. Dort setzt die Aktion TOP25 der einflussreichsten Ingenieurinnen an. Der Beruf der Ingenieurin soll greifbar und anschaulich gemacht und Unternehmen, Verbände und Kammern auf das Frauenpotenzial in einem immer noch überwiegend männlich dominierten Bereich hingewiesen werden.

„Da der deutsche ingenieurinnenbund 2011 sein 25-jähriges Bestehen feiert, wollen wir auch herausstellen, was in den vergangenen 25 Jahren erreicht wurde. Denn wir sind davon überzeugt, vor 25 Jahren wäre die Liste eine deutlich andere gewesen. Damals hatte jede Ingenieurin in Studium und Beruf mit größeren Widerständen und Vorurteilen zu rechnen. Ingenieurinnen waren entsprechend deutlich weniger in Führungspositionen vertreten“ erklärt Sylvia Kegel, Vorstandsmitglied des deutschen ingenieurinnenbund e.V. „Nicht zuletzt möchten wir eine Idee ins Rollen bringen, die über die Grenzen Deutschlands hinweg aufgegriffen werden sollte. Wir freuen uns, wenn die Idee einer TOP-Liste einflussreicher Ingenieurinnen auf europäischer und internationaler Ebene Nachahmung findet“, so Kegel weiter.

Die Pressekonferenz zur Verkündung der Siegerinnen der TOP25 findet am
27. September 2011 um 11.30 Uhr beim Arbeitgeberverband Gesamtmetall, Voßstraße 16, in 10117 Berlin-Mitte, statt. Journalisten werden gebeten, sich bei: Prof. Dr. Susanne Staude, Hochschule Ruhr West, Telefon: 208 88254-839,
E-Mail: Susanne.Staude@hs-ruhrwest.de, anzumelden.

Über den deutschen ingenieurinnenbund e.V.
Der deutsche ingenieurinnenbund e.V. (dib) ist seit 25 Jahren der unabhängige berufsspezifische Verein für Frauen in der Technik. Mit 400 Mitgliedern, die in wohnortnahen Regional-und Arbeitsgruppen organisiert sind, ist der dib in ganz Deutschland präsent. Der Verein ist Mitglied in übergeordneten nationalen und internationalen Netzwerken, wie beispielsweise im Deutschen Frauenrat und im International Network of Women Engineers and Scientists. Darüber hinaus vermittelt der dib Expertinnen zu vielfältigen technischen Fragen und bietet ein breites Spektrum an Veranstaltungen an. Im Rahmen der Mädchenförderung beteiligen sich die Mitglieder des dib an Mädchen-Technik-Tagen, am Girls‘ Day, bei Aktionstagen in Schulen und vielen weiteren regionalen Gelegenheiten. Weitere Informationen gibt es im Internet unter: http://www.dibev.de.

Über die Hochschule Ruhr West
Die Hochschule Ruhr West (HRW) ist eine staatliche Hochschule mit hohen Qualitätsstandards. Sie hat ihre Standorte in den Ruhrgebietsstädten Mülheim an der Ruhr und Bottrop. Der fachliche Schwerpunkt liegt auf den MINT-Fächern – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Im Studienangebot sind derzeit die zehn Bachelorstudiengänge Angewandte Informatik, Elektrotechnik, Maschinenbau, Maschinenbau dual, Wirtschaftsingenieurwesen-Energiesysteme, Betriebswirtschaftslehre Instandhaltung, Betriebswirtschaftslehre Emerging Markets, Wirtschaftsingenieurwesen-Maschinenbau, Energieinformatik, Energie- und Wassermanagement sowie der Masterstudiengang „Modellierung technischer Systeme“.