Jenny Jey erhält den Valentine Rothe Preis 2013

Die Juryentscheidung fiel in diesem Jahr schnell: Jenny Jey erhält den diesjährigen Valentine Rothe Preis. Den zweiten Preis erhält Susanna Neunast, die Belgierin Elsa Wittorski freut sich über den dritten Preis. Erstmalig hat die Jury dieses Jahr den „Enkelinnenpreis“ um einen Ehrenpreis erweitert, die Jurorinnen wollten ausdrücklich das Gesamtwerk von Anastasiya Nesterova, der Preisträgerin von 2012, würdigen.

Den ersten Preis (1000 €) erhält die gebürtige Chemnitzerin Jenny Jey, die heute in Zürich lebt und arbeitet. Ihre Arbeiten überzeugten die Jury durch eine kühle Bildsprache, klare Strukturen und perfekte Technik. Ihre realistischen Szenen am Meer sind präzise erfasst und gleichzeitig reduziert, denn sie sind stets menschenleer. Doch der Betrachter projiziert sich unweigerlich in sie hinein. Dadurch entsteht eine Spannung, eine beinahe magische Anziehung.

Den zweiten Preis (600 €) erhält zum zweiten Mal die Kölnerin Susanna Neunast. Ihre Fotografien von Wasserspiegelungen – in diesem Jahr eine Installation von imponierendem Format – erschaffen verschiedene Dimensionen. Neunasts Fotos von Naturphänomenen sind mit der Kamera festgehalten, doch sie wirken wie gemalt.

Über den dritten Preis (400 €) darf sich die Belgierin Elsa Wittorski freuen. Ihre Kohlezeichnungen, die sie mit sehr dunkler Kohle anfertigt sind, bestechen durch eine faszinierende Schwarz-Weiß-Wirkung sowie durch Licht- und Schatteneffekte.
Anastasiya Nesterova erhält in diesem Jahr einen außerordentlichen Ehrenpreis (500 €), weil sie während ihres Stipendiumaufenthaltes in der schwäbischen Stadt Gaildorf ihr graphisches Werk mit neuen Landschaftserfahrungen, mit frischer Farbgebung und neuen technischen Entwicklungen stringent, souverän und authentisch verfolgt hat.
Der Valentine Rothe Preis, der „Enkelinnenpreis“, wird 2013 zum 8. Mal vergeben. Er wurde von Dr. Valentine Rothe mit Unterstützung von Renate Hendricks (MdL) ins Leben
gerufen. Der Preis wird stets im Rahmen der Kunstmesse im Bonner Frauenmuseum überreicht. Insgesamt 100 Künstlerinnen präsentieren dort vom 22. – 24. November 2013 ihre Arbeiten: Bilder, Objekte und Konzepte der zeitgenössischen Kunst füllen an diesem Wochenende die Hallen des Frauenmuseums. Gezeigt wird ein Querschnitt innovativer Strömungen der weiblichen Kunstszene. Die 23. KMFM bietet in diesem Jahr ein breites Spektrum: Fotografie, Fotorealismus, Realismus – das sind die Schlagworte auf der einen Seite. Daneben – ebenso umfangreich – stehen abstrakte Werke und figurative Arbeiten.

Zur Stifterin Dr. Valentine Rothe:

Historikerin und Künstlerin, Privatdozentin an der Universität Bonn; einschlägige Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Didaktik der Geschichte und Frauengeschichte; lange aktiv im Vorstand des Frauenmuseums, heute Ehrenvorsitzende des Fördervereins Frauenmuseum; ferner langjährige Tätigkeit im Vorstand der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft (EAF) Berlin, heute deren Ehrenmitglied; Fördervereinsmitgliedschaft im Arp-Museum; Ausstellung und Mitwirkung an Ausstellungen im Frauenmuseum. Seit acht Jahren Stifterin des Valentine Rothe Preises für Künstlerinnen unter 35 zur Förderung des künstlerischen Nachwuchses.

Zur Zustifterin Renate Hendricks:

Renate Hendricks unterstützt den Preis bereits zum 7.Mal. Sie ist von Hause aus Diplom-Sozialpädagogin, Mutter von fünf Kindern und hat inzwischen fünf Enkelkinder – das sechste ist unterwegs, 41 Jahre verheiratet und seit 1977 Bonnerin. Seit über 25 Jahren engagiert sie sich ehrenamtlich für Eltern und Kinder in Stadt, Land und Bund. Hendricks ist seit 2004 Mitglied der SPD. Seit 2005 ist sie Abgeordnete des Landtags Nordrhein-Westfalen; von 2010 bis 2012 war sie stellv. Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion und zuständig für den Bereich Bildung; ab 2012 ist sie schul- und bildungspolitische Sprecherin ihrer Fraktion – sowie Beauftragte für den Bereich EINE WELT. Die Leitlinie von Renate Hendricks – nicht nur im politischen Leben – ist: „Anpacken statt Wegsehen!“

www.frauenmuseum.de