Vorstände werden 2018 bunter – zumindest ein bisschen

Die wichtigsten Unternehmen in Deutschland setzen in ihren Vorständen zunehmend auf Diversität und Veränderung: In den Konzernen gibt es zum Jahreswechsel 37 neue Vorstandsmitglieder, davon zehn internationale Manager und vier Frauen, gleichzeitig räumen 39 Vorstände ihre Posten. Das ergibt eine Analyse der Personal- und Managementberatung Kienbaum in Kooperation mit der WirtschaftsWoche, für die Dax160-Konzerne und wichtige nicht börsennotierte Unternehmen berücksichtigt wurden.

„Es ist wichtig, dass die Chefetagen bunter werden. Wir brauchen viel mehr Vorbilder für diverse Teams, denn Vielfalt ist erfolgreicher“, sagt Fabian Kienbaum, Geschäftsführender Gesellschafter von Kienbaum.

Vier Frauen übernehmen Vorstandsmandate

Die vier Unternehmen, die ihre Vorstände neu mit Frauen besetzen, tun dies zumeist, um Technik- und Digitalexpertise aufzubauen: Mit Sabrina Jeschke übernimmt eine Maschinenbau-Professorin das neu geschaffene Digital- und Technikressort der Deutschen Bahn.

Beim Technologieunternehmen Wirecard wird Susanne Steidl Produktvorstand und ist für Innovationen zuständig. „Auch die größten Konzerne gehen auf der Suche nach Digital- und Innovationschefs neue Wege. Das ist eine Chance für viele extrem gut qualifizierte Frauen und Quereinsteiger“, sagt Fabian Kienbaum.

Viel Bewegung bei Vorstandschefs und Finanzvorständen

Das Jahr 2017 war in einigen Unternehmen ein turbulentes und führte für gleich sieben Vorstandschefs zu Rücktritten oder Entlassungen. 13 Unternehmen tauschen außerdem ihre Finanzvorstände aus, darunter beispielsweise im Dax30 die Allianz, Bayer und Vonovia und als nicht-börsennotiertes Unternehmen Boehringer Ingelheim.

Im Trend: Neue Vorstandsressorts und größere Vorstände

Mit Blick auf 2018 stellen viele Konzerne ihre Vorstandsmannschaft neu auf, schaffen dafür neue Ressorts und vergrößern ihre Vorstände. Im Dax30 ergänzt SAP beispielsweise den Vorstand um das Ressort Global Business Operations. Im MDax gibt es vier Unternehmen mit neuen Ressorts, so zum Beispiel bei Gerry Weber das Ressort Vertrieb und Digitales. Die Deutsche Bahn als nicht börsennotiertes Unternehmen ergänzt den Vorstand um den Bereich Digitalisierung und Technik.

Die gesamte Analyse ist in der aktuellen Ausgabe der WirtschaftsWoche nachzulesen.